Die Deutsche Rockwool, die dieses Jahr 60 Jahre alt wird, hat im vergangenen Jahr Produktion und Absatz wieder auf das Niveau vor ihren Boomjahren (2006-2008) hochfahren können. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Rockwool-Chef Volker Christmann zur WAZ.
Die Krise des Jahres im neuen Jahr erwartet Christmann eine weitere Steigerung der Verkaufszahlen, aber auch eine höhere Auslastung, vor allem des Gladbecker Werkes. „Wir werden auch hier annähernd Vollauslastung haben“, prognostiziert der 53-jährige Vorsitzende der Geschäftsführung.
Rockwool profitiere von einer Erholung des Gewerbebaus und von nachlaufenden Effekten des Konjunkturpaketes II, dagegen weniger vom normalen Wohnungsbau, der noch nicht wieder richtig angezogen habe. In der Folge entstünden auch weitere neue Arbeitsplätze. Derzeit sind in Gladbeck rund 600 Menschen bei Rockwool beschäftigt, davon rund 350 in der Unternehmenszentrale.
Insgesamt beschäftigt die Deutsche Rockwool momentan 1150 Mitarbeiter. Zu den Beschäftigten in Gladbeck kommen die an den weiteren zwei Rockwool-Produktionsstätten in Neuburg (Bayern) und Flechtigen (Sachsen-Anhalt). Diese beiden Werke liefen bereits vergangenes Jahr in Vollauslastung.
Das Unternehmen steigerte im abgelaufenen Jahr die Produktion in den drei Werken stärker als den Absatz in Deutschland. Beleg dafür, dass der Export deutlich angestiegen sei, berichtet Christmann. Renner der 2000 unterschiedlichsten Produkte, die Rockwool herstelle, sei die Flachplatte „Durock“ für den Flachdachbau sowie der Klassiker „Klemmrock“ für die Dachisolierung gewesen.
Rockwool plant in diesem Jahr am Standort Gladbeck Investitionen zur Optimierung der Logistikabläufe, was den Standort nachhaltig stärke, so Christmann. Investiert würden in das Vorhaben mehrere Millionen Euro. Die letzte größere Investition stammt aus dem Jahr 2008. Damals hatte das Unternehmen für 7 Mio € auf dem Betriebsgelände an der Ecke Bottroper-/Beisenstraße eine Betonformsteinfabrik errichtet, in dem Rockwool-Abfälle (aus der Produktion und von Kunden) zu Briketts recycelt werden, die in die Produktion zurückfließen. Dadurch wurden rund 10 000 Lkw-Transporte im Jahr überflüssig, berichtet der Rockwool-Chef.
Stolz ist Christmann darauf, dass voraussichtlich im März ein neues Rockwool-Werk in Indien die Produktion aufnehmen wird – es wird seit zwei Jahren von der Deutschen Rockwool gebaut. Derzeit sind allein aus Gladbeck zwölf Mitarbeiter vor Ort. Standort ist die Stadt Dahej, 300 Kilometer nordwestlich von Mumbai (dem ehemaligen Bombay). Ein in Europa stillgelegtes und abgebautes Werk wurde dort wieder errichtet, erläutert der Geschäftsführer. Es wird Steinwoll-Spezialprodukte für die technische Isolierung von Kraftwerken, die kontinuierlich im boomenden Indien gebaut werden, produzieren. Auch noch einige Zeit nach dem Produktionsstart werde das Werk unter Betreuung der Deutschen Rockwool laufen, so der Rockwool-Chef.
Zum Unternehmen:
Das Unternehmen mit Sitz in Gladbeck ist mit Abstand die größte Tochter des dänischen Rockwool-Konzerns. Geführt wird es von Volker Christmann (Vorsitzender der Ge-schäftsführung) und - seit dem vergangenen Juli - von Rob Meevis (kaufmännischer Geschäftsführer). Rockwool ist Weltmarktführer bei Dämmmaterialien aus Steinwolle. Der Konzern hat 24 Werke in 16 Ländern.