Gladbeck..
Die Welt der Gladbecker Feuerwehr war bis zum 20. November in Ordnung – der Boykott der Jahresabschlussübung von zehn Mitgliedern der Freiwilligen Wehr aus Mitte brachte sie gehörig ins Wanken.
Wirkliche Ruhe ist auch jetzt noch nicht eingekehrt. Gerüchte über Sanktionen gegen die Protestler, z.B. versuchte Einflussnahme bei einem Arbeitgeber, kursieren in der Stadt. „Da ist nichts dran“, wies der Beigeordnete und Ordnungsdezernent Dr. Thomas Wilk solche Behauptungen gestern Abend im Haupt- und Finanzausschuss aufs Schärfste zurück.
Den Hergang des Vorfalls und den Sachstand zum Vorgehen der Feuerwehrleitung schilderte dann Feuerwehrchef Josef Dehling. Deutlich betonte er die Schwere des Dienstvergehens der zehn Boykottierer, die der Pflichtübung in Zweckel in Zivilkleidung zuschauten und bei einem Realeinsatz, also z.B. einem Brand, nicht hätten eingesetzt werden können. Dass in dem bei der Übung verteilten Protestschreiben die Aktion u.a. mit dem Argument begründet wurde, die Freiwilligen fühlten sich als Angehörige einer „Zweiklassen-Feuerwehr, kann der Feuerwehrchef nicht nachvollziehen. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 1994 sei viel für die Freiwilligen getan worden, wurden u.a. zwei Gerätehäuser gebaut, neue Wagen angeschafft und würden jetzt aktuell in Mitte Millionen in den Umbau der Feuerwache gesteckt. Das Verhalten der Verweigerer, gegen die ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde, sei nicht nur ein klares Dienstvergehen, sondern habe der Gladbecker Feuerwehr einen erheblichen Imageschaden zugefügt.
Ein Gesprächsangebot hätten nur sechs der Beteiligten angenommen – „das waren nicht die Drahtzieher“. Die anderen müssen nun einen Fragebogen bis Mitte Dezember ausgefüllt zurücksenden. Danach werde man weitere Entscheidungen treffen.