Gladbeck. .
Seit zehn Jahren hissen die Frauen in Gladbeck am 25. November ihre Flaggen: „Nein zur Gewalt an Frauen“ lautet dabei die zentrale Aussage.
Und so ging auch am Donnerstagmittag diese viel beachtete Aktion vor dem Rathaus über die Bühne. Gleichzeitig wehen nun an vielen weiteren Punkten im Stadtgebiet die Aktions-Flaggen. Denn mittlerweile hat sich ja ein breites Bündnis dazu gebildet, das sich stets verlässlich beteiligt.
Der 25. November ist der Todestag der Schwestern Mirabal, die im Jahr 1960 - also genau vor 50 Jahren - in der Dominikanischen Republik gefoltert und ermordet wurden. Dieses Datum hat sich zu einem internationalen Gedenktag entwickelt, bei dem die weltweite Ächtung und Verhinderung von Gewalt an Frauen im Mittelpunkt steht: „Frei leben - ohne Gewalt“. Diese Worte finden sich auf der farbigen Flagge von „Terre des Femmes“. Worte, die zugleich auch ein Appell an die ganze Gladbecker Stadtgesellschaft sind.
Darauf wies auch stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Puschadel (SPD) am Donnerstag in ihrer Ansprache vor den Frauen hin. „Frauenrechte sind Menschenrechte“, sagte Brigitte Puschadel, die stets zu den Stammgästen der Fahnen-Aktion zählt. „Die von Gewalt betroffenen Frauen sind oftmals ihr Leben lang von physischen und psychischen Problemen gezeichnet. Und nur die wenigsten von ihnen bringen ihre Peiniger vor Gericht.“
Im Eingangsbereich des Neuen Rathauses ist zudem eine Ausstellung zu sehen, die die zehnjährige lokale Geschichte der Flaggen-Aktion und einzelne Facetten des Themas beleuchtet. Am 12. Dezember gibt es zudem in der St.-Lamberti-Kirche einen ökumenischen Gottesdienst zum Thema (16 Uhr). Über die große Gesamt-Resonanz freut sich der Arbeitskreis gegen Gewalt in der Familie unter Federführung der Frauenberatungsstelle.