Gladbeck..

Vor zehn Jahren starb der Schlagersänger Ibo bei einem Verkehrsunfall. Noch heute trauern Fans um ihn. Einer davon war auch der Musikmanager Günter Terhorst.

Ibo war für ihn jemand Besonderes. Den Manager Günter Terhorst und seinen Schützling verband eine enge Freundschaft. „Wir waren privat und geschäftlich eng verbunden. Ich kannte mich auf seinem Konto wahrscheinlich besser aus als er. Ibo war einfach nur Künstler.“

Erinnerungsstücke zieren die Wände im kleinen Büro von Günter Terhorst, das er in seiner Gartenlaube eingerichtet hat. Da hängt eine goldene Schallplatte von Ibos Erfolgsalbum „Alles und noch mehr“, dort ein altes Foto, das die Weggefährten Arm in Arm zeigt. Ende der 70er Jahre lernten sich die beiden kennen. Erst kurz war Terhorst als Manager tätig. Vorher war er Flugzeugbaukonstrukteur gewesen. Doch mit Ibo änderte sich sein Leben. Auch räumlich. Denn der Schlagersänger zog der Liebe wegen nach Gladbeck. Und der Manager Günter Terhorst zog mit seinem Büro mit.

Es waren die goldenen Zeiten der deutschen Schlagermusik. Auftritte in der „ZDF-Hitparade“ und bei „Musik liegt in der Luft“ waren nichts Besonderes für Ibo. Und Günter Terhorst war immer dabei. „Ibo gehörte zu den angesagtesten Schlagersängern“, erinnert er sich stolz. Der Manager kannte aber nicht nur den singenden Strahlemann, sondern auch den Menschen dahinter. „Ibo war in Skopje in Mazedonien geboren und ein echter Südländer. Er war sehr emotional, ein Mensch mit harter Schale und weichem Kern.“

Der Tod Ibos bei einem Autounfall am 18. November 2000 war ein tiefer Einschnitt im Leben des Managers, der sich in die Heimat am Niederrhein zurückzog. 2009 kam er wieder nach Gladbeck, auch der Liebe wegen.

In einer anderen Ecke hängt ein anderes Foto. Links ist ein fideler Drafi Deutscher zu sehen, ganz rechts sein Gesangspartner Oliver Simon. In der Mitte lacht Günter Terhorst in die Kamera. Er betreute damals das Duo, das als „Mixed Emotions“ auf der Bühne stand. Bis heute ist der Gladbecker als Manager aktiv. Er betreut Stars von damals wie den früheren Schützling Oliver Simon, der die alten Titel in neuem Duo, dem „Mixed Emotions Reloaded“, aufleben lässt.

Auch der „Rebell des deutschen Schlagers“, Sandy Christen, wird von Terhorst gemanagt. Die Schlagerwelt aber ist heute nicht mehr das, was sie mal war. „Das Geschäft ist schwieriger geworden. In der Krise richten die Firmen keine großen Events mehr aus. Man muss als Manager schon einiges für den Erfolg tun und kann nicht warten, dass das Telefon klingelt.“ Die Branche tickt heute anders, meint Terhorst. Nur wenige schaffen es ganz nach oben. „Eines ist sicher, Howard Carpendales und Roland Kaisers werden heute nicht mehr geboren.“