Gladbeck. .

P 12 ist wieder da, der Urvogel der hier lebenden Kanadagänse. Diese Entdeckung machte Karl-Heinz Ochlast, örtlicher Sprecher des Naturschutzvereins NUR im Vest, beim Beobachtungsgang durch den Nordpark.

„So 150 bis 200 Vögel“, schätzt Ochlast, sah er beim Beobachtungsgang einfliegen. Und P 12 – das ist die Nummer des Ringes, den sie am linken Bein trägt – ist nicht irgendeine dumme Gans, sondern offenbar Stamm-Mutter einer ganzen Population von Kanadagänsen, die sich jetzt in Gladbeck zum Familientreffen zusammenfand.

Davon geht jedenfalls Naturschützer Ochlast aus. „Ich vermute, dass sie sich im Familienverband immer wieder hier treffen“, meint er. In dieser Annahme bestärkt wird er, weil er auch etliche andere Ringnummern identifizieren konnte, die eindeutig den Nachkommen von P 12 gehören.

In Vonderort beringt

Ihren Ring bekommen hat die Kanadagans P 12 im Juli 2001 im Revierpark Vonderort in Oberhausen. Der Gladbecker weiß das, weil er seine Beobachtungen an eine zentrale Stelle gibt, in der solche Daten gesammelt werden. Von da erhält er dann auch entsprechende Rückmeldungen und deshalb kann er den Lebenslauf von P 12 auch zumindest teilweise nachvollziehen. Und man muss sagen: Die Gans ist schon ganz schön herumgekommen.

Nach der Beringung in Oberhausen wurde sie 2002 an der Wassergewinnungsanlage an der Ruhr in Essen gesichtet. Später auch in der Ruhraue in Mülheim-Saarn. In der folgenden Zeit pendelte der Vogel dann mehrfach zwischen Vonderort und Essen, ehe er von Karl-Heinz Ochlast im Mai 2003 zum ersten Mal am Nordparkteich entdeckt wurde. „Da hat die Gans dann auch gebrütet“, weiß Beobachter Ochlast. „Und alle ihre Kinder wurden dann auch hier in Gladbeck beringt.“

P 12 war zwischenzeitlich verschwunden

Die Nachfahren sind dann nach und nach auch in Wittringen aufgetaucht, am Stensteich, am Nattbach . . . P 12 aber war zwischenzeitlich verschwunden. Jedenfalls gab es seit 2006 keine gemeldeten Beobachtungen mehr, wie Karl-Heinz Ochlast berichtet. Bis er die Ur-Ur-Urgroßmutter jetzt wieder entdeckte.

Noch größere Gänse-Treffen als jetzt in Gladbeck gibt es natürlich am Niederrhein. Da kommen mehrere Zehntausend arktische Wildgänse zusammen. „Aber auch am Heidesee in Kirchhellen sammeln sich schon mal 400 bis 500 Gänse. Darunter sind dann auch die aus Gladbeck“, weiß Naturfreund Karl-Heinz Ochlast zu berichten.

Der hat jetzt wieder was zu melden. Die Rückkehr von P 12 nämlich zur Vervollständigung ihres Lebenslaufs. „Es ist einfach interessant, so etwas zu verfolgen“, sagt er und ist schon gespannt auf nächstes Jahr und bestimmt wieder neue Nachkommen.