Wer wird Ehrenbürger einer Stadt? Einer, der dieses Titels würdig ist. Es ist eine selten verliehene Auszeichnung, eine besondere Ehre. Und hat damit eine ebensolche Außenwirkung. Nicht ohne Grund heißt es: Ehre, wem Ehre gebührt.
Einen Hitler in der Liste der Gladbecker Ehrenbürger hätte es nie geben dürfen. Dass sein Name als Mahnung verstanden wurde, das dunkle Kapitel in der Stadtgeschichte nicht zu verschweigen und weiter aufzuarbeiten, mag 1983 noch richtig gewesen sein. Jetzt aber leben wir in Zeiten, in denen „nationale“ Parolen verbreitet werden, rechtsextreme Gewalt fast alltäglich ist. Den größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts aus der Gladbecker Ehrenbürgerliste zu streichen, wäre ein deutliches Signal an alle Ewiggestrigen.