Gladbeck. .
Röttgen oder Laschet — wer soll Chef der Landes-CDU werden? Beide stellen sich am 8. September den Mitglieder der Ruhr-CDU im Bottroper Saalbau vor.
Normalerweise würde die Frage, wer Parteichef im Land sein soll, in Düsseldorf entschieden. Aber seit den letzten Wahlen ist nicht mehr viel „normal“ bei der CDU. Deshalb entscheidet diesmal das Volk, sprich die Basis über den neuen NRW-Vorsitzenden. Und da sind die Meinungen noch lange nicht gefasst.
Franz-Josef Thorwesten, Kreistagsmitglied, tendiert zurzeit mit „60 Prozent zu Röttgen“, will sich aber gern auch von früheren Integrationsminister Armin Laschet überzeugen lassen. Die Gelegenheit, sich der Basis vorzustellen, haben beide Kandidaten nun am 8. September ab 19 Uhr bei der Bezirksversammlung der Ruhr-CDU im Bottroper Saalbau, zu der die CDU im Kreis alle Mitglieder und Sympathisanten einlädt. „Meine Entscheidung treffe ich erst danach“, gibt Thorwesten beiden eine Chance. Der Gladbecker Parteichef Christian Enxing wird es ebenso halten: Zwar habe er nach der Landtagswahl zunächst Armin Laschet als „natürlichen“ Nachfolger von Jürgen Rüttgers gesehen, will aber Bundesumweltminister Norbert Röttgen auch eine Chance geben. Insgesamt acht Vorstellungstermine absolvieren die beiden Kandidaten in NRW, danach wird die Basis zur Abstimmung aufgefordert.
Weichenstellung
Gemessen an den zwei Gladbecker CDU-Mitgliedern Thorwesten und Enxing steht es also fifty-fifty für die beiden Kandidaten – mit noch ungewisser Tendenz in die eine oder andere Richtung. „Und so ist wohl auch die Stimmung insgesamt“, glaubt Enxing. Die Chance, ihr Votum abzugeben, werden viele der 160.000 CDU-Mitglieder in NRW nutzen, ist er überzeugt. Denn „das ist eine wichtige Weichenstellung für unsere Partei“, sagt Enxing auch mit Blick auf die „schwierige rot-grüne Situation im Land und die Möglichkeit von Neuwahlen im nächsten Jahr“. „Absolut richtig sei, dass die Basis gefragt wird“, so Christian Enxing. Für Franz-Josef Thorwesten muss diese Basisarbeit auch in Zukunft ein Schwerpunkt des neuen Landeschefs sein. „Er muss die Basis motivieren.“
Basis stimmt ab - der Landesparteitag wählt
Bis Ende September stellen sich die beiden Kandidaten vor, danach stimmt die Basis ab, entweder per Brief oder im CDU-Büro. Das Votum ist zwar nicht rechtsverbindlich, gewählt wird der Landeschef auf dem Landesparteitag. Aber es wird so ernst genommen, dass „der Kandidat, der unterliegt, nicht mehr antritt“, sagt Kreisgeschäftsführer Ludger Samson.