Gladbeck. .
Die Landesregierung geht dem Verdacht nach, dass sich die Unfälle häufen, wenn nachts Ampeln abgeschaltet sind, meldete die WAZ in der vergangenen Woche.
Das Verkehrsministerium hat die Bezirksregierungen aufgefordert, bis Mitte September neue Unfallstatistiken vorzulegen.Die Zahlen aus Gladbeck werden den Verdacht nicht bestätigen. „Bei uns gibt es definitiv keine Häufung von Unfällen wegen der nächtlichen Ampelabschaltung“, teilte Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck auf Anfrage mit. „Es gibt einen ganz kurzen Draht zwischen der Polizei und der städtischen Ordnungsbehörde. Wenn sich irgendwo Unfälle häufen, werden wir informiert und versuchen, Abhilfe zu schaffen. Bisher ging es in keinem Fall um abgeschaltete Ampeln.“
Positiv für die Kasse
und die Umwelt
Seit 2001 bleiben in Gladbeck die meisten Ampeln zwischen 22 und 6 Uhr dunkel. Ein paar Ausnahmen gab es von Anfang an: Die Lichtzeichenanlagen an den Kreuzungen Feldhauser Straße/Zweckeler Straße, Horster Straße/Wilhelmstraße und Konrad-Adenauer-Allee/Sandstraße bleiben rund um die Uhr in Betrieb. Weil die Kreuzungen ziemlich stark frequentiert sind, nahm die Stadt später zwei Ampelanlagen zusätzlich wieder nachts in Betrieb: im Jahr 2004 an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Allee/Bülser Straße und ein Jahr später an der Kreuzung Kirchhellener Straße/Hegestraße. Breßer-Barnebeck: „In beiden Fällen war das aber keine Reaktion auf Unfälle.“
Der städtische Pressesprecher hat sich bei den Fachleuten der Ordnungsbehörde konkrete Zahlen aus dem vergangenen Jahr besorgt: 38 Ampelanlagen sind zwischen 22 und 6 Uhr ausgeschaltet. An zehn dieser Kreuzungen hat es während dieser Zeit jeweils einmal gekracht. Dabei erlitten fünf Personen leichte Verletzungen, in den anderen Fällen blieb es bei Blechschäden. An allen anderen Kreuzungen passierten 2009 nachts keine Unfälle.
Es gab seinerzeit gute Gründe, das Gros der Ampeln nachts abzuschalten. Es spart Energie und damit Betriebskosten. Außerdem belasten Kraftfahrzeuge, die mit laufendem Motor vor einer roten Ampel warten, die Umwelt – unnötig, wenn kaum jemand unterwegs ist. Und schließlich profitieren Menschen davon, die in der Nähe von Ampelkreuzungen wohnen. Aus Gladbecker Sicht hat sich daran nichts geändert.