Gladbeck. .

In der Diskussion um mögliche kommunale Spar-Potenziale wird von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder die geplante Beleuchtung der Marathonbahn genannt. Zum Beispiel auch in der jüngsten Samstagausgabe der WAZ.

Fakt ist allerdings, dass das Projekt längst auf den Weg gebracht ist; und dass das Land NRW den größten Teil der Investitionskosten dafür trägt.

883 000 Euro fließen insgesamt in die Beleuchtung und Neugestaltung bestimmter Wegeverbindungen im Wittringer Wald; 80 Prozent davon trägt das Land, das macht immerhin rund 706 000 Euro aus. Der entsprechende Förderbescheid der Bezirksregierung Münster ging bereits im September 2009 bei der Stadt ein.

Bei dem Wittringer Gesamtprojekt geht es keineswegs nur um die Beleuchtung

Nicht nur die knapp über vier Kilometer lange Marathonbahn (so genannte Wittringer „Ringallee“) wird beleuchtet und ihre Deckschicht überarbeitet, auch die Wegeverbindung zwischen dem Wittringer-Wald-Eingangsbereich an der Ecke Gildenstraße/In der Dorfheide und dem Wasserschloss soll mit einer Beleuchtung ausgestattet werden. Gleichzeitig wird dieser Weg als zentrale Verbindung zwischen Jovyplatz und Wasserschloss deutlich aufgewertet und attraktiver gestaltet. Die offizielle Projektüberschrift dazu lautet: „Freizeitlandschaft Gladbeck - Überarbeitung Ringallee und Hauptzugang Gladbeck-Wittringen“. Der Projektansatz ist also viel umfassender und hat keineswegs nur die Beleuchtung im Visier.

Vor der Wahl hatten sich die Grünen noch klar gegen die Beleuchtung ausgesprochen

Im Vorfeld der Kommunalwahl 2009 hatten die Grünen allerdings noch klar gegen eine Beleuchtung der Marathonbahn Position bezogen; als dann das rot-grüne Ratsbündnis zustande kam, führte man in der offiziellen Kooperationsvereinbarung dieses Projekt im letzten Kapitel unter der Überschrift „Dissens“ auf: „Dissens besteht bei der Beleuchtung der Marathonbahn, die von der SPD befürwortet und von den Grünen abgelehnt wird.“

Und weiter heißt es dann in der Vereinbarung der Bündnispartner: „Man einigt sich auf eine Minimierung der negativen Folgen durch entsprechende Leuchtgestaltung (z. B. bodennahe Anordnung; Natriumdampfniedrigdruckleuchten, Lichtpegel ausschließlich nach unten) und Beschränkung der Leuchtzeiten auf die Monate Oktober bis April (bis max. 22 Uhr).“ Es soll also ökologischen Aspekten bei der Detailausführung des Projekts konkret Rechnung getragen werden.

Heftige Kritik an dem Projekt gab es in den vergangenen Monaten von Naturschützern; gleichzeitig gibt es allerdings auch viele Befürworter der Maßnahme; so erhofft sich etwa Sparkassenlauf-Organisator Adi Raible von der Marathonbahn-Beleuchtung eine weitere deutliche Aufwertung des sportlichen Areals rund um das Wasserschloss.

Am 10. März begannen bereits die Arbeiten in Wittringen

Am 10. März begannen bereits offiziell die Arbeiten für das Projekt. Leer-Rohre für die Beleuchtungskabel sind in einigen Bereichen parallel zur Marathonbahn bereits verlegt; in den nächsten Wochen wird die Maßnahme wohl zügig voranschreiten. Wenn man jetzt noch zu dem Schluss käme, das Ganze sei doch nicht so sinnvoll, dann müsste man erst einmal der Bezirksregierung erläutern, dass man die besagten 706 000 Euro lieber doch nicht haben will. . .