Gladbeck. .
Jeden Tag frisches Obst und frisches Gemüse direkt auf den Tisch. Darüber können sich die Kinder der Wilhelmschule in Alt-Rentfort jetzt freuen, denn ihre Schule ist ins Schulobstprogramm der Europäischen Union (EU) aufgenommen worden.
Jeden Tag frisches Obst und Gemüse direkt auf den Tisch? Wer jetzt meint, das sei doch eigentlich eine familiäre Selbstverständlichkeit, liegt nicht ganz richtig. Denn in immer mehr Familien fehlt es an einem entsprechenden elterlichen Verhalten: Der tägliche Apfel im Schulranzen oder die tägliche Salatscheibe auf dem Butterbrot sind längst nicht mehr selbstverständlich.
Und das haben auch die EU-Fachleute erkannt - an der ersten Runde des EU-Schulobstprogramms in Nordrhein-Westfalen nehmen nun 355 Grund- und Förderschulen landesweit teil; die Wilhelmschule hat als einzige Schule in Gladbeck die Zulassung dazu erhalten.
Ab dem 12. April rollen also täglich Obst und Gemüse für die Kinder an. Als regionaler Zulieferer wurde die Firma Umberg (Kirchhellen) gewonnen. Mit der Zulassung der Wilhelmschule wurde vor allem deren Engagement für die Themen Gesunde Ernährung und Gesundheitsförderung anerkannt. Insgesamt kommen in der ersten Runde des Programms in NRW rund 75000 Schülerinnen und Schüler in den Genuss der täglichen Extra-Portion von kostenlosem Obst und Gemüse.
Alle Mädchen und Jungen bekommen laut NRW-Landesregierung 100 Gramm Obst und Gemüse täglich; die Bezahlung werde über das NRW-Umweltministerium abgewickelt, so dass sich die Schulen auf die Verteilung der Nahrungsmittel und eine etwaige gemeinsame Zubereitung konzentrieren können. Die Lieferanten erhalten als Festpreis 28 Cent pro Portion.
Regionale Anbieter werden bei diesem Programm verstärkt berücksichtigt; auch Bio-Lebensmittel sollen in besonderer Weise mit einbezogen werden.
Und das Programm setzt auf Nachhaltigkeit: Es wird wissenschaftlich untersucht, ob die Obst- und Gemüseverteilung tatsächlich die Ernährungsgewohnheiten der Schüler und Familien ändert. Erste Ergebnisse dazu soll es im Herbst 2011 geben.
Das Team der Wilhelmschule freut sich nun schon auf die ersten Tage nach den Osterferien, wenn das erste Schulobst inklusive Gemüse an der Kampstraße serviert wird. Insgesamt 760 Grund- und Förderschulen landesweit hatten sich beworben - insofern haben die Rentforter mit ihrem Schulprofil überzeugt.