Mit einem Abriss des Kotten Kleimann im Schatten der Heilig Kreuz-Kirche könnte ein Zeuge des bäuerlichen Butendorf verloren gehen. Das fürchtet Pastor Ralph Eberhard Brachthäuser. Und seine Befürchtungen sind nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Am Ende könnte tatsächlich der Abriss des denkmalgeschützten Hauses stehen, wenn das auch ganz und gar nicht die bevorzugte Option der Stadtverwaltung ist, wie Stadtsprecher Peter Breßer-
Barnebeck versichert. Die Stadt ist Eigentümer, nachdem sie das Grundstück an der Horster Straße von der Familie gekauft hatte. „Seitdem Frau Kleimann, die zuletzt das Haus noch bewohnte, gestorben ist, suchen wir einen Käufer, Nutzer, Mieter“, berichtet Breßer-Barnebeck. „Trotz vielfacher Versuche bisher ohne Erfolg. Anfängliche Überlegungen, dass die Stadt den Kotten Kleimann selbst nutzt, wurden wieder fallen gelassen. Bei der finanziellen Lage müssen wir Angebote eher zurückfahren, statt sie auszuweiten.“

Etwa vier Jahre ist das jetzt her. Und ein einziger Kaufinteressent habe sich bisher gemeldet, so der Stadtsprecher. „Sein Angebot war aber eher die Bitte um ein Geschenk. Immerhin reden wir auch über ein riesiges Grundstück mit 1500 Quadratmeter Bauland.“ Das könne man nicht einfach verschleudern.

Ein Abriss stehe dennoch konkret nicht an, das Ziel der Stadt sei nach wie vor ganz klar, das Objekt zu vermieten oder zu verkaufen. Inzwischen gebe es aber auch zunehmend Probleme mit massivem Vandalismus, berichtet Peter Breßer-
Barnebeck. „Es entstehen erhebliche Schäden und die Sicherung des Gebäudes verursacht Kosten.“

Wenn sich keine wirtschaftlich halbwegs vernünftige Lösung finde, dann müsse man irgendwann wohl auch einen Abriss akzeptieren, sagt der Stadtspecher. „Natürlich würden wir das nicht willkürlich tun. Wir stehen im Kontakt mit dem Denkmalschutz.“