Gladbeck. .
„Hinter den sieben Bergen . . .“ – beinahe taugt Gladbeck als Drehort für einen Schneewittchen-Film. Aber es sind nur sechs Halden im Süden der Stadt, von denen vier zu Spaziergängen einladen.
Drei der Halden haben wir schon vorgestellt mit der Halde 19, der Halde oder Kippe 22 und der noch wachsenden Mottbruch-Halde. Fehlen noch die Halde im Brauck, die Moltkehalde und die Halde Ellinghorst, die als einzige ihr Wachstum nicht dem Bergbau verdankt und auch längst nicht so markant aus der Umgebung wächst wie die Bergehalden.
Die Halde Ellinghorst war einmal eine Mülldeponie, was man dem Gelände natürlich längst nicht mehr ansieht. Sie unterscheidet sich noch in mancherlei Hinsicht von ihren Nachbarn weiter südöstlich: So hat sich die Natur ganz von allein angesiedelt, so üppig, dass sie unter Schutz steht. Die Wege, so weisen es die bekannten Naturschutz-Schilder aus, sollte der Spaziergänger also besser nicht verlassen.
Eigentlich ist es auch nur ein Weg, der östlich, nördlich und westlich um die Halde herumführt; im Süden begrenzt die Autobahn auf der ganzen Länge den grünen Hügel und hinein führen gar keine befestigten Wege. Beliebt ist der halbe Rundkurs offenbar bei Hundebesitzern aus der benachbarten Agnes- und Maria-Theresien-Straße; die Zweibeiner begrüßen sich so freundlich wie ihre schwanzwedelnden Vierbeiner. Und auch Radfahrer nutzen die Strecke, um von hier aus z.B. auf der Bohmertstraße (unter der Beisenstraße durch) Richtung Wittringen zu gelangen.
Ein richtiges Wegenetz erwartet Spaziergänger wiederum auf der Halde im Brauck, die von der Moltkehalde nur durch das Tal des Nattbachs getrennt ist und deshalb gelegentlich auch Halde Moltke 2 genannt wird. Auch sie ist ein Naturparadies, angelegt allerdings von Menschenhand. Haselnüsse, Hagebutten, viele Blütenteppiche in Blau und Gelb begleiten den Aufstieg.
Oben auf dem Plateau, das Weitblicke vor allem Richtung Innenstadt und dann im Uhrzeigersinn über Buer und Gelsenkirchen bis fast in südliche Richtung erlaubt, laden Bänke zum Verweilen ein, die vor gar nicht allzu langer Zeit der Bergmanns- und Geschichtsverein Zeche Graf Moltke hier aufgestellt hat. Ringsherum zirpen die Grillen und schaffen es mühelos, das allgegenwärtige Hintergrundrauschen der Autobahn zu übertönen.
Die nahe Moltke-Halde, obwohl begrünt und erschlossen, ist ebenso wenig zu begehen wie die Mottbruch-Halde auf der anderen Seite. Beide tendieren Richtung Vulkan. Die Mottbruch-Halde soll vielleicht mal eine Vulkanlandschaft werden; die Moltke-Halde ist in gewisser Weise tatsächlich ein Feuerberg: Im Inneren kokelt es noch und das seit Jahrzehnten.