Gladbeck. Zweckel könnte sich zu einem Vorbild für den gesamten Jugendfußball mausern: Engagierte G-Jugend-Eltern hatten im Jahr 2009 beim SV Zweckel das „Zweckeler Modell” ins Leben gerufen. Und dieses Modell kommt immer besser auf Touren.

Unter dem Motto „Fußball kann mehr” starteten die Eltern ein umfangreiches Programm mit ihrem G-Jugend-Team, um so die Persönlichkeit der jungen Sportler umfassend und ganzheitlich zu bilden. Aus den G-Jugend- sind nun bereits F-Jugend-Kicker geworden. Doch mit dem Projekt „Fußball kann mehr” bleiben die Familien konsequent am Ball.

Am Montag abend stellte der Elternkreis das Programm der nächsten Monate und Jahre interessierten Vereins-Mitgliedern und Bürgermeister Ulrich Roland vor. Dazu gab es ein informatives kleines Begleitheft mit Tabellen und wichtigen Stichworten.

Sechs Bereiche, die neben dem eigentlichen Fußballsport im Blickpunkt stehen, prägen das Modell: ergänzende Sportangebote, Kunst/Kultur, Naturkunde, schulische Begleitung, Lebensführung, soziale Aktivitäten. Vom Theater- und Museumsbesuch bis zur lehrreichen Visite im Waldpädagogischen Zentrum in Grafenwald, von der Jonglage bis zum Abstecher ins Altenheim - den Eltern liegt es am Herzen, die Gesamtentwicklung ihrer Kinder zu fördern und ihnen einen Einblick in verschiedene gesellschaftliche Bereiche zu geben.

Beeindruckend ist dabei das persönliche Engagement der Familien. Und vor allem beeindruckt auch das umfassende, ganzheitliche Grundkonzept, das sie entwickelt haben. Schon jetzt wird eine Projektplanung bis zum Jahr 2018 angestrebt, jeweils im Dezember will man sich treffen, um konkrete Programmpunkte vom Jugendturnier bis zum Planetarium-Besuch zu planen und zu organisieren. Denn auch die nachrückende G-Jugend hat bereits das Projekt ins Visier genommen; wahrscheinlich werden auch kommende G-Jugend-Teams neu ins Projekt einsteigen. „Fußball kann mehr“ könnte sich so von Jahrgang zu Jahrgang fortpflanzen, falls das unverzichtbare Eltern-Engagement gegeben ist.

Auch Bürgermeister Ulrich Roland zeigte sich am Montagabend im Vereinsheim des SV Zweckel tief beeindruckt vom wegweisenden „Fußball kann mehr“-Projekt, das er bereits zu Pfingsten 2009 beim G-Jugend-Turnier und -Spielfest an der Dorstener Straße kennengelernt hatte. „Sie veranstalten hier ja beinahe schon eine kleine Stadtbildungs-Konferenz“ , sagte er anerkennend mit Blick auf die Info-Veranstaltung im Vereinsheim. „Ich gratuliere Ihnen zu diesem Projekt und ich sage Ihnen meine Unterstützung zu.“ Vielleicht, so Ulrich Roland, könnten die Eltern ja ihre Aktivitäten einmal bei der richtigen Stadtbildungskonferenz präsentieren. Diese Anfrage des Bürgermeisters fand in Zweckel spontan eine positive Aufnahme.

Das Foto oben zeigt Zweckeler Jugendfußballer im Dezember 2009 bei ihrem Besuch im Eduard-Michelis-Heim.