Gladbeck. .
Im November wird die St. Elisabethkirche in Ellinghorst geschlossen. So war es vor fünf Jahren im Bistum Essen beschlossen worden.
Der 19. November war immer ein besonderer Tag in St. Elisabeth: Es ist der Namenstag der Heiligen Elisabeth, Schutzpatronin der 1961 in Ellinghorst gebauten Kirche. In diesem Jahr wird der „Elisabethtag“ jedoch zum letzten Mal gefeiert und wegen der besonderen Bedeutung auch erst einen Tag später, am Samstag, dem 20. November. Denn diesmal wird der Namenstag ein Tag des Abschieds sein. Ein Abschied von Pastor Dr. Bürklin, der in den letzten Jahren die Gottesdienste gehalten hat - und ein Abschied von der Kirche selbst. Deren Schicksal wurde im Rahmen der Strukturreform im Bistum Essen Jahr 2005 beschlossen. Seitdem galt die kleine, aber wie eine trutzige Burg gebaute Kirche nicht mehr als „richtiges“ Gotteshaus, sondern als so genannte „weitere Kirche“, die in absehbarer Zeit geschlossen werden würde.
Der Beschluss des Bistums wurde mitgetragen von Kirchenvorstand, Gemeinderat und Pfarrgemeinderat auf Stadtebene, betont Propst Andre´ Müller. Er bedeutete: Es fand in den letzten Jahren kein reguläres Gemeindeleben mehr statt und die Pfarrei bekam keine Kirchensteuermittel mehr für Aufrechterhaltung und Unterhaltung der Gebäude. Dank Pastor Dr. Bürklin, schon im Ruhestand, fanden am Wochenende allerdings Gottesdienste am Samstagabend und sonntags vormittags statt, Gemeindegruppen wie die kfd und die Pfadfinder trafen sich weiter im der Kirche angeschlossenen Gemeindehaus - die Pfadfinder protestierten zudem mit Mahnwachen gegen die geplante Schließung.
Pfarrheim bleibt geöffnet
Das Pfarrheim bleibt vorerst geöffnet, über die Zukunft dieses Gebäudes muss noch entschieden werden, so Propst Müller. Für den Kindergarten, ebenfalls Bestandteil des Gebäudeensembles an der Maria-Theresien-Straße, wurde schon 2008 eine Lösung gefunden: Die Stadt hat ihn wie andere kath. Kindergärten, die vom Bistum aufgegeben wurden, übernommen.
Dass am 20. November der letzte Gottesdienst in St. Elisabeth stattfinden wird, steht fest. Die Profanierung der Kirche, mit der das Gotteshaus zu einem ganz normalen Gebäude wird, wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt passieren. Nämlich dann, wenn es konkrete Pläne für eine Nutzung des Kirchengeländes gibt. Seit Jahren schon favorisiert die Propsteigemeinde St. Lamberti eine Wohnbebauung mit Reihenhäusern entlang der Maria-Theresien-Straße und hat eine bereits Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht. Einen Investor oder Bauträger gebe es allerdings noch nicht.