An einer der beiden Floatglaslinien im Pilkington-Werk Gladbeck wird voraussichtlich ab 1. Juli vorübergehend die Glasproduktion unterbrochen. Geplant ist ein dreimonatiger Produktionsstopp aufgrund der schlechten Marktsituation in Europa, so die aktuelle Mitteilung des Unternehmens.
Die zweite Floatlinie am Gladbecker Standort bleibt in Betrieb.
Die Pilkington-Pressestelle führt aus: „Grund für diese Entscheidung sind die Überkapazitäten am europäischen Markt und der starke Rückgang der Nachfrage in Europa infolge der globalen Wirtschaftskrise und der Krise in der Automobilindustrie.”
Der Standort Gladbeck produziert Floatglas für die Weiterverarbeitung zu Bau- und Fahrzeugglas. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung auf den europäischen Märkten wurde in den vergangenen Monaten bereits die Produktion reduziert und in einigen Produktionsbereichen Kurzarbeit eingeführt. Da sich aber die Situation in jüngster Zeit weiter verschlechtert habe, müssten jetzt „weitere Kapazitäten” durch den vorübergehenden Produktionsstillstand an der Floatlinie 1 reduziert werden. Die Pilkington-Pressestelle erläutert: „Diese Floatlinie hat eine Nennleistung von 850 Tonnen pro Tag.”
Betroffen sind ca. 150 der insgesamt 466 Mitarbeiter in Gladbeck. Die Stillstandszeit wird laut Pilkington für Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten genutzt. Darüber hinaus sei geplant, die Kurzarbeit am Standort auszuweiten. Nach einer Stillstandszeit von etwa drei Monaten soll die Produktion an der Linie wieder aufgenommen werden, „sofern sich die Nachfrage deutlich erholt hat”.