Gladbeck. Es kann jeden treffen: Urplötzlich steht ein Reh auf der Straße. Es kommt zum Zusammenstoß von Auto und Tier. Im April/Mai steigt das Risiko.

Wohl der Alptraum aller, die im Auto oder per Motorrad unterwegs sind: Wie aus dem Nichts taucht ein Wildschwein oder Reh auf der Straße auf. Vollbremsung? Zu spät! Es kracht. Solche Wildunfälle sind in diesem Jahr in Gladbeck bereits sieben Mal passiert. Und immer auf den als besonders risikoreich bekannten Strecken in der Stadt.

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Annette Achenbach, Pressesprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, wirft einen Blick in die Bilanz und sagt: „Im Jahr 2023 hatten wir in Gladbeck insgesamt 16 Wildunfälle. Im Vorjahr waren es 15. Und in diesem Jahr sind es bis jetzt schon sieben.“

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Was nicht überrascht, sind hingegen die Unfallorte. Auf der Horn- und Hegestraße kam es zweimal zum Zusammenstoß zwischen Fahrzeug und Wildtier, ebenso oft auf der Feldhauser Straße; jeweils einmal wurde es auf der Frentroper Straße sowie Uechtmann- und Arenbergstraße gefährlich. Was all‘ diesen Unfallorten gemein ist: Dort gibt es Felder und Wälder, Lebensraum von Wildtieren.

Was ist zu tun, wenn es brenzlig wird?

Gerade in solchen Bereichen sei stets mit Wildwechsel zu rechnen, unterstreicht Annette Achenbach. Zwar sei es bei den Unfällen auf Gladbecker Asphalt „nur“ zu Blechschäden gekommen. Allerdings können diese gravierend sein; sogar Schrottreife nach einer Kollision mit einem Wildschwein sei nicht auszuschließen.

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Die Polizei mahnt daher dringend eine äußerst vorsichtige Fahrweise bei angepasster Geschwindigkeit an, vor allem in der Dämmerung und nachts. Die Warnschilder „Wildwechsel“ stehen nicht zur Dekoration am Straßenrand, sondern mahnen: Achtung! Hier können Rehe und andere Tiere urplötzlich vor dem Kühler stehen.

In diesem Jahr hatten wir in Gladbeck bis jetzt schon sieben Wildunfälle
Annette Achenbach - Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen

Unverhofft kommt gerade in den Monaten April und Mai oft, warnt Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck. Auf der Suche nach frischem Grün als Futter seien beispielsweise Rehe sehr aktiv. Außerdem trachten geschlechtsreife Böcke danach, eigene Reviere zu finden.

Von wilden Ausweichmanövern in brenzligen Situationen rät die Polizei eindringlich ab. Zu groß ist die Gefahr, selbst am Baum oder im Graben zu landen. Lassen sich Wildtiere am Straßenrand blicken, besser Scheinwerfer abblenden, hupen und stark bremsen.