Gladbeck. Inflation, Energiepreise und Co.: Das Leben ist teurer geworden. Im WAZ-Familiencheck erklären Gladbecker, wo sie besonders sparen müssen.

Spätestens nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Angst vor dem Gaspreishammer war das gruselige Wörtchen mit „S“ auch in Gladbeck in aller Munde: Sparen. Zum Energiepreisschock gesellte sich die Inflation, der Doppel-Wumms war mehr ein Wümmschen. Hinter Schlagzeilen und sinnentleerten Ideologiedebatten in den Kommentarspalten des Internets ging flöten, was eigentlich der ganze Grund für die Aufregung war: der Alltag eines jeden Einzelnen, mit all seinen finanziellen Tücken, besonders da, wo es früher keine gab.

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In dieser letzten Folge des WAZ-Familienchecks erklären wir, wie all diese Dinge die 201 Gladbecker betreffen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben. In welchen Lebensbereichen sparen sie am meisten? Müssen sie überhaupt sparen? Und wie hat sich ihre Leben verändert, wie sind globale Krisen ganz klammheimlich in den heimischen Kühlschrank geschlüpft, in die Garage und ans Thermostat?

Gastronomie und Urlaub: Hier sparen Gladbecker am meisten

Rein prozentual betrachtet, fordern die höheren Lebenshaltungskosten zwei eindeutige Opfer in Gladbeck. Bei möglichen Mehrfachantworten gaben 74 Prozent der Teilnehmer (149 Menschen) an, bei der „Gastronomie“ zu sparen, vom klassischen Restaurantbesuch bis zur schnellen Currywurst an der Bude. Dicht dahinter: „Urlaub“, relativ selbsterklärend; 69 Prozent fahren kürzer, näher oder gar nicht in den Urlaub, das sind 140 der teilnehmenden Gladbecker.

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Kann man diese Plätze eins und zwei noch als „Luxusgüter“ abstempeln, ist Spar-Platz drei elementarer Bestandteil des Lebens, der geistigen Gesundheit sogar. Die Rede ist von der „Freizeit“, ein Aspekt, an dem erschreckende 50 Prozent (102 Teilnehmer) gezwungen sind, zu sparen. Der nächste Punkt aber trifft wie ein Hammerschlag: 24,88 Prozent der Teilnehmer, also 50 Menschen, müssen an „Spielsachen“ sparen; politischer Wahnsinn, Kriegstreiberei und wirtschaftliches Unvermögen treffen also ausgerechnet diejenigen, die am allerwenigsten für die Misere können.

Gladbecker müssen sparen: Wie kaufen sie ein?

An ihrer „Kleidung“ sparen die Gladbecker in ähnlichem Ausmaß, 25,8 Prozent nämlich, also 52 Befragte; auch die Sparsamkeit bei den Lebensmitteln bewegt sich in diesem Bereich: 23 Prozent, also 47 Menschen. Drei Prozent der Teilnehmer gaben außerdem an, bei „Sonstigem“ zu sparen, immerhin 11 Prozent (22 Teilnehmer) klickten „Ich muss nicht sparen“ an.

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Wie in den anderen Folgen des WAZ-Familienchecks hatten die Teilnehmer auch beim Thema „Lebenshaltungskosten“ die Möglichkeit, auf eine offene Frage zu antworten. In diesem Fall konnten sie mit Antworten auf „Woran müssen Sie sparen?“ noch weiter ins Detail gehen – und das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd, gleich drei Teilnehmer schreiben unumwunden: „an allem“.

Andere geben ein bisschen mehr Einblick in ihre neue Lebensrealität, „Auto fahren“, verschlagwortet einer seine Antwort. Tatsächlich wurde bei den Auswahlfragen nicht die Mobilität angesprochen – ein Kostenpunkt, der gerade in einer Pendlerstadt wie Gladbeck nicht zu vernachlässigen ist. Zwei andere Teilnehmer berichten von ihrem veränderten Einkaufsverhalten: „Kaufe vermehrt Angebote“, schreibt ein Gladbecker, ein anderer spezifiziert weiter: „Wir schauen überall auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis.“

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