Gladbeck/Bottrop. In Gladbeck soll es durch Blühstreifen bunter werden. Das soll dem Insektensterben entgegenwirken. Was ein neues Netzwerk für Artenschutz plant.
Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co. sorgen für eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Sie spielen also eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht der Ökosysteme. Doch zur bitteren Wahrheit gehört: Seit Jahren gehen die Insektenbestände nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) in Deutschland zurück.
Dem will in Gladbeck und Bottrop ein neues Netzwerk entgegenwirken. Die Bottroperinnen Heike Schmidt, Carina Nitsche und Alexandra Flöther haben aus diesem Grund vor wenigen Wochen gemeinsam mit der Gladbeckerin Sabrina Drechsel die erste Regionalgruppe im Ruhrgebiet des deutschlandweiten Netzwerks Blühende Landschaft gegründet. „Durch den Klimawandel wird es immer dringender, dass wir uns für Artenschutz und insektenfreundliche Landschaften einsetzen“, sagt die Leiterin der Regionalgruppe, Heike Schmidt, im Gespräch mit der Redaktion.
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Artenvielfalt in Gladbeck: Netzwerk möchte Blühstreifen anlegen
In den beiden Städten plant die Gruppe künftig, „die Landschaft zum Blühen zu bringen“, so Schmidt. Dazu wolle die Gruppe unter anderem mit dem Grünflächenamt der Stadt Gladbeck ins Gespräch kommen, um Blühstreifen anzulegen. Mit Landwirten und Imkern aus der Region gebe es bereits erste Kooperationen. „Ein Bauer hat schon angekündigt, auf seinem Feld etwa einen halben Hektar als Blühfläche nutzen zu wollen.“ Das lokale Netzwerk unterstütze ihn dabei durch Betreuung und stelle regionales Saatgut bereit.
Das Verwenden von regionalem Saatgut sei wichtig, weil Samen aus Baumärkten für regionale Insekten nicht zu 100 Prozent geeignet seien, erklärt die Gladbeckerin Sabrina Drechsel. „Insekten aus der Region können daraus nicht ihren vollen Nutzen ziehen.“ So habe zum Beispiel eine Kamillenpflanze, die am Bodensee wächst, anderes Erbgut als eine Kamillenpflanze, die in Gladbeck wächst. Die Pflanzen hätten unterschiedliche Blühzeiten.
Gladbecker Regionalgruppe für Arten- und Naturschutz sucht noch Mitstreiter
Wichtiges Hintergrundwissen wie dieses wolle die Regionalgruppe auf Info-Veranstaltungen weitergeben und gleichzeitig für Arten- und Naturschutz sensibilisieren. Doch nicht nur auf kommunaler Ebene soll dies geschehen, auch Privatpersonen wolle die Gruppe für das Thema begeistern. Mithilfe des Netzwerks könne man Blühflächen zum Beispiel im eigenen Vorgarten anlegen. Darüber hinaus plant die Gruppe Workshops. „Mit Unterstützung von Imkern soll es einen Nisthilfenbau geben. Ein Schäfer möchte Sensenkurse mit uns veranstalten“, berichtet Schmidt.
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Die neu gegründete Regionalgruppe freut sich immer über Interessierte, die sich für Artenvielfalt einsetzen wollen. Beim Alternativen Adventsmarkt am Rotthoffs Hof, Münsterstraße 43, in Kirchhellen am Samstag, 2. Dezember, wird die Gruppe mit einem Infostand vertreten sein. Darüber hinaus trifft sich das lokale Netzwerk an jedem 2. Dienstag im Monat ab 18.30 Uhr in der Bottroper Kleingartenanlage Overbeckshof, Im Stadtgarten 26. Im kommenden Jahr sollen außerdem Treffen in Gladbeck stattfinden.
Zu erreichen ist die Regionalgruppe Bottrop-Gladbeck des Netzwerks Blühende Landschaft per E-Mail an NBL.Bottrop-Gladbeck@gmx.de.