Gladbeck. Mit dem Aus für die große Flüchtlingsunterkunft im Hotel Van der Valk endet ein harter Streit. Was jetzt nötig ist und welche Frage offen bleibt.

Die Diskussion rund um die Unterbringung von Flüchtlingen im Van der Valk hat viel Vertrauen verspielt. Stadtverwaltung, Bezirks- und Landesregierung sind aufeinander losgegangen, haben sich gegenseitig mit Vorwürfen überzogen und teils auch offen widersprochen. Ja, am Ende hat sich die Stadt durchgesetzt, die ZUE im Van der Valk ist vom Tisch. Doch nun geht es auch darum, Vertrauen neu aufzubauen. Da sind alle Seiten gefordert.

Auch interessant

Die Stadt hat bisher gute Arbeit bei der Unterbringung von Flüchtlingen geleistet. Wenn das Land nun auch über kleinere, dezentrale Einrichtungen in Gladbeck nachdenkt, sollten Verwaltung und Politik ihre guten Erfahrungen einbringen. Außerdem dürfte klar sein, dass das Land nicht von den Plänen abrücken wird, in Gladbeck Flüchtlinge in eigenen Unterkünften unterzubringen. Hier sollten Kommune und Land nun gemeinsam an einem Strang ziehen und zusammen passende Lösungen finden. Die Bezirksregierung sollte dabei von Anfang an die ehrenamtlichen Gladbecker Helfer einbinden, um Zerwürfnisse, wie es sie rund um die ZUE in Marl gibt, zu verhindern. Davon profitieren die Menschen in den Unterkünften genauso wie die Stadtgesellschaft.

Niemand weiß, was nun mit dem Hotel Van der Valk in Gladbeck geschieht

Denn eines darf man bei der ganzen Diskussion um eine Landesunterkunft nicht vergessen: Gladbeck kann davon profitieren, muss weniger Kapazitäten bereitstellen, um auf städtische Kosten Flüchtlinge unterzubringen. Es mag zynisch klingen, ist aber angesichts der aktuellen Kassenlage und der drohenden Entwicklung nicht von der Hand zu weisen. Man erinnere sich: Als die Pläne fürs Van der Valk bekannt wurden, war das zunächst auch als positiver Aspekt gesehen worden, bis die Kritik an der Art und Größe der Unterbringung überwog.

Bleibt eine Frage offen: Was geschieht mit dem Hotel Van der Valk? Die Eigentümer haben hoch gepokert, hätten mit der Flüchtlingsunterkunft sicher viel Geld verdient. Hat das Hotel nun noch eine Perspektive, was werden die Eigentümer mit dem Haus machen? Das Unternehmen und die Familie Van der Valk haben sich in der ganzen Diskussion nie öffentlich geäußert, es wird also interessant zu sehen, was nun mit Gladbecks größtem Hotel geschieht.