Gladbeck. Im Süden Gladbecks fehlt eine Grundschule. Über Konzept- und Räume diskutierte jetzt der Fachausschuss. Doch wo soll die Schule gebaut werden?
Der klassische Frontal-Unterricht, er ist pädagogisch schon lange passé. Die Lehrenden vor der Tafel, alle Schülerinnen und Schüler in Zweiertischen vor sich stets gut im Blick, so funktioniert Schule nicht mehr. Modernere Lernformen haben diese Methode längst abgelöst.
Die neue Grundschule, die im bevölkerungsreichen Gladbecker Süden dringend gebraucht wird, soll da noch einmal ganz neue Maßstäbe setzen. Das erfordert auch architektonisch eine andere Herangehensweise an den Schulbau. Darüber informierte sich Montagnachmittag die Politik im Schulausschuss. Eine ganz entscheidende Frage blieb allerdings unbeantwortet.
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Seit Anfang 2022 ist bekannt, dass im Süden der Stadt dringend eine neue Grundschule benötigt wird. Vor allem in Butendorf und Brauck ist der Bedarf groß. Doch wo soll die neue Grundschule gebaut werden? Auf diese Frage gab es tatsächlich auch im Schulausschuss am Montag noch keine Antwort. Und das, obwohl ja schon über ein Raumprogramm für die neue Schule abgestimmt werden sollte. In einem nächsten Schritt sollen in der Verwaltung dann die Kosten für den Bau mit Dreifach-Sporthalle ermittelt werden.
CDU hat sich bei der Abstimmung im Schulausschuss enthalten
Genau diese Abfolge war dann wohl ausschlaggebend für die CDU, sich beim Beschluss zum angedachten Konzept der Stimme zu enthalten. SPD, Grüne, FDP und Linke teilten diese Bedenken nicht – und so kann nun die neue Grundschule weiter geplant werden. Zur möglichen Fläche für den Standort erklärte der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt zudem, man befinde sich auf einem guten Weg. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer des ausgewählten Areals seien bereits weit gediehen. Solange aber noch nichts unterschrieben sei, werde man sich zum Standort nicht näher äußern.
Zum neuen Konzept für die Grundschule: Dass Arbeiten in Kleingruppen, das eigenständige Lernen, ein veränderter Unterricht, kombiniert mit qualitätsvollen Rückzugsorten. Das sind die Eckpunkte, die sich auch in einer entsprechenden Architektur der sogenannten Cluster-Schule wiederfinden sollen. Unterrichtsräume, Differenzierungs-und Rückzugsräume sowie eine „multifunktionale gemeinsame Mitte“ sollen eine räumliche Einheit bilden.
Der Neubau wäre die modernste Grundschule Gladbecks
„Cluster-Schulen gibt es bereits in anderen Städten, für Gladbeck wäre es die Erste und somit dann auch die modernste Grundschule in der Stadt“, erklärte Dustin Tix (SPD) am Tag nach dem Ausschuss im Gespräch mit der Redaktion. Für den Vorsitzenden des Fachausschusses steht fest: Was da im Gladbecker Süden gebaut werden soll, „erinnert nicht mehr wirklich an eine Schule, sondern vielmehr an einen Lebensraum“. Eingang, Flure – alles sei vielfach nutzbar und am Gedanken des modernen Lernens orientiert. Schon beim Neubau des Heisenberg-Gymnasiums sei man mutig neue Wege gegangen. Das solle sich nun bei der Grundschule für den Stadtsüden so fortsetzen.
Die neu zu errichtende Schule, so heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Schulausschuss, wird in einem Stadtgebiet liegen, in dem viele bildungsferne Familien leben. Architektur und Raumkonzepte seien deshalb zudem eng mit der Schulaufsicht abzustimmen. Darüber empfehle sich für den Standort eine gebundene Ganztagsschule.
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Neue konzeptionelle Wege hat die Stadt Gladbeck bereits bei den neuen Anbauten an der Mosaik-, Josef-und Lambertischule und auch an der Regenbogenschule beschritten – und zwar in Form der „Klassenraum-Plus-Prinzips“. Die nun angedachte Cluster-Schule sei die konsequente Weiterentwicklung im Hinblick auf veränderte pädagogische Lernkonzepte. Eine Lernlandschaft, die es räumlich ermöglicht, Altbewährtes mit einem offenen System zu kombinieren. Und die so gar nichts mehr gemein hat mit dem alten Klassenzimmer.