Gladbeck. Nachdem ein Kind aus einer Gladbecker Kita ausgebüxt war, äußert sich nun der Elternrat. er reagiert damit auf einen anonymen Brief.

Ein Vierjähriger, der vom Kita-Gelände ausbüxt und von der Polizei zurückgebracht wird – so geschehen am städtischen Naturkindergarten Frochtwinkel – ist für Eltern sicher eine schlimme Vorstellung. Auch an der Kita sitze der Schock über den Vorfall immer noch tief, erklärt der Elternbeirat in einer Mitteilung. Dass der Vorfall nun aber von irgendjemanden genutzt wurde, um die Kita-Leitung anzugreifen, stoße bei einem großen Teil der Elternschaft in der Kita auf Unverständnis.

Hintergrund: Kurz nach dem Vorfall war ein anonymes Schreiben aufgetaucht. Das ging unter anderem an den zuständigen Amtsleiter. Auch die Lokalredaktion erhielt dieses Schreiben und nahm es zum Anlasse generell das Thema Sicherheit in den Kitas in den Blick zu nehmen. Der Elternbeirat geht nun auf den Inhalt ein. Demnach sei „der Vorfall auf reißerische Art und Weise geschildert und die Kindergartenleitung persönlich angegriffen worden“.

Gladbecker Eltern werben dafür, Vertrauen zwischen Kita und Eltern neu aufzubauen

Auch im Naturkindergarten komme es immer mal wieder zu Unstimmigkeiten zwischen Eltern und Mitarbeitenden, räumt der Elternbeirat ein. Diese könne man aber immer offen und konstruktiv innerhalb der Elternschaft und des Teams des Naturkindergartens ansprechen und gemeinsam Lösungen finden. Warum das im Falle der anonymen Briefschreibenden nicht in Erwägung gezogen wurde, erkläre sich der Elternschaft nicht und stimme betroffen.

Zumal viele Eltern die „offene und schnelle“ Kommunikation nach dem Vorfall lobten und auch die Maßnahmen, um so einen Vorfall in Zukunft zu verhindern, als „vorbildlich und angemessen“ einstuften. Der anonyme Brief beschädige letztlich das Vertrauen zwischen Eltern und Erzieherinnen. „Schlussendlich sitzen wir hier alle in einem Boot. Die anonymen Schuldzuweisungen führen nur zu noch mehr Unruhen und sind wenig zielführend“, heißt es aus der Elternschaft. Weder das Konzept noch die Fähigkeiten der Erzieherinnen würden von Seiten der Eltern angezweifelt.