Gladbeck. Die Sprachförderung von Kitakindern ist weiter gesichert. Der Bund fördert die Fachkräfte weiter. In Gladbeck ist das besonders wichtig.
Die in Gladbecker Einrichtungen tätigen Fachkräfte, die über das Sprach-Kita-Bundesprogramm finanziert werden, sind erleichtert. Das drohende Förder-Aus für ihre Arbeitsplätze zum Jahresende ist vom Tisch. Der Druck der Landes- und Lokalpolitik, auch aus Gladbeck, hat Wirkung gezeigt. Der Bund wird das Programm bis zum Juni weiter fördern, dann wollen die Länder übernehmen.
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Bundesfamilienministerin Lisa Paus machte die Übergangslösung kürzlich bekannt. Sie solle den Bundesländern sechs Monate weitere Zeit verschaffen, „die sprachliche Bildung nahtlos aus der befristeten Projektfinanzierung in die Dauerförderung zu überführen“. NRW hatte bereits zugesagt, die Sprach-Kitas dann dauerhaft etablieren und finanzieren zu wollen. Sprachkitafachkraft Paulina Szymankiewicz von der Kita Superhelden ist erleichtert: „Wir freuen uns über dieses positive Signal der Bundesregierung und hoffen, dass die Arbeit als Sprach-Kita auch über den Sommer hinaus vom Land finanziert werden wird.“
Ein Vorleseprojekt ist in der Kita anlässlich des bundesweiten Vorlesetags gestartet
Christine Sypitzki, stellvertretende Leitung bei den Superhelden, unterstreicht: „Wir sind ein Raum der Vielfalt. Das zeigt unsere Arbeit als Sprach-Kita. Und das zeigt unser aktuelles Vorleseprojekt mit den Kindern und Eltern. Dessen Motto wollen wir leben, und dies vermitteln wir jedem unserer Kinder.“ Seit Montag findet in der Gladbecker Kita das einwöchige Vorleseprojekt „Gemeinsam einzigartig“ zum bundesweiten Vorlesetag statt, bei dem den Kindern aller vier Gruppen auf Türkisch, Französisch, Englisch, Polnisch und Deutsch vorgelesen wird.
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In Gladbeck gibt es acht Sprach-Kitas, jede erhält eine Förderung des Bundes in Höhe von 25.000 Euro jährlich. Verpflichtend ist die kontinuierliche Besetzung jeweils einer 19,5 Stunden-Sprachfachkraftstelle. Das Programm beinhaltet die methodische Förderung der Sprachentwicklung, Zusammenarbeit der Kita mit Familien sowie Optimierung der Inklusion.
Jedes dritte Vorschulkind in Gladbeck spricht kaum oder schlecht Deutsch
In Gladbeck ist der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund besonders hoch, für rund 40 Prozent der Kita-Kinder ist Deutsch Zweit- oder Fremdsprache. Erschreckende Folge: Jedes dritte Vorschulkind in Gladbeck spricht laut Schuleingangsuntersuchung kaum oder schlecht Deutsch.