Gladbeck. Über Monate haben Tierschützer immer wieder auf die schlechte Haltung von acht Herdenschutzhunden hingewiesen. Wie es den Kangals nun geht.
Das lange Leiden ist zu Ende: Das Kreisveterinäramt hat in dieser Woche die Kangals von der Haldenstraße vom Grundstück des Hundehalters geholt. Die sieben türkischen Herdenschutzhunde sind nun gut untergebracht, wie Kreissprecherin Svenja Küchmeister auf Anfrage erklärt. Der Einsatz des Veterinäramtes wurde von der Polizei begleitet. Das beobachteten Passanten, die zufällig auf den Vorgang aufmerksam wurden.
Seit fast zwei Jahren haben Tierschützer aus Gladbeck immer wieder auf die extrem schlechte Haltung der Kangals aufmerksam gemacht. Sie lebten auf einem Firmengrundstück an der Haldenstraße, standen lange in ihrem eigenen Dreck. Das Firmengrundstück für eine Gassirunde verlassen, das hat wohl noch keiner der Hunde in der ganzen Zeit.
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Immer wieder ergingen Hinweise an das Kreisveterinäramt und das Ordnungsamt der Stadt Gladbeck, in denen die Behörden auf den auch gesundheitlich erbärmlichen Zustand der Tiere hingewiesen wurden. Beim Ordnungsamt hagelte es Beschwerden über das laute Bellen und Jaulen der verwahrlosten Hunde. Und über den ekligen Geruch nach Kot und Urin, der von dem Grundstück ausging.
Einer der Kangals aus Gladbeck wurde in einer Tierklinik behandelt – und nicht wieder abgeholt
Die Veterinäre des Kreises schauten in den vergangenen Monaten immer wieder nach den Kangals. Es gab Auflagen, die der Besitzer erfüllen musste. Dabei ging es auch um den Gesundheitszustand der großen Hunde. Einen ließ der Besitzer dann tatsächlich in einer Tierklinik behandeln. Allerdings, so heißt es, hat er das Tier nicht wieder abgeholt, die Rechnung soll noch immer offen sein.
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Dagegen, dass ihm die Kangals wegen der anhaltend schlechten Haltung weggenommen werden, hat der Mann immer wieder auch vor Gericht geklagt. Doch im Sommer, so die Kreissprecherin, gab es dann eine positive Wendung im Sinne der Vierbeiner: Ein Eilverfahren, im dem der Kreisbehörde weitere Schritte untersagt werden sollten, hat der Gladbecker verloren. Doch bis die Tiere dann endgültig von der Haldenstraße weggeholt werden konnten, musste erst noch eine weitere Frist verstreichen.
Der Hundehalter hat eine Frist zum Verkauf der Hunde ungenutzt verstreichen lassen
Küchmeister: „Dem Hundehalter wurde die Möglichkeit eingeräumt, die Tiere selber zu verkaufen, sie in andere Hände abzugeben. Natürlich hätte er auch nachweisen müssen, wohin er die Hunde gegeben hat.“ Doch die Frist ließ der Mann ungenutzt verstreichen. Mit dem Ergebnis: Am Mittwoch konnten Mitarbeiter des Veterinäramtes die sieben Kangals endlich von dem Firmengrundstück in Gladbeck holen. Der Einsatz verlief, so Küchmeister, ohne Probleme. „Der Zustand der Tiere ist soweit auch recht gut.“
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Eine große Hürde, die es vor dem Einsatz noch zu nehmen galt, war die Unterbringung der großen Hunde. Erst als feststand, dass für alle sieben Hirtenhunde ein Platz gefunden war, fand die Aktion in Gladbeck an der Haldenstraße statt. Die Tiere sind nun nach Auskunft der Kreissprecherin in Tierheimen und ähnlichen Einrichtungen untergebracht, fünf von ihnen außerhalb des Kreises.
Noch ist der Fall von der Haldenstraße in Gladbeck nicht ganz abgeschlossen
Zum Abschluss bringen kann die Kreisbehörde den Fall der vernachlässigten Kangals aus Gladbeck aber noch nicht ganz. Noch sind einige Verfahren offen. Die Tierschützer, die die ganzen Monate über versucht haben, die Situation auf dem Grundstück an der Haldenstraße einigermaßen im Auge zu behalten, sind sich aber in einem Punkt ziemlich sicher: Zu ihrem Halter zurück müssen die Hunde hoffentlich auf keinen Fall!