Gladbeck. Der Vorfall im Freibad Gladbeck, bei dem ein Sechsjähriger bedroht worden war, beschäftigt nun die Politik. So wollen Stadt und SV 13 reagieren.
Der Vorfall im Freibad Gladbeck, bei dem ein sechsjähriger Junge im August auf dem Sprungturm von mehreren Besuchern bedroht worden war, hat in der Stadt hohe Wellen geschlagen. Die Stadtverwaltung hatte nach dem Bericht der WAZ Konsequenzen angekündigt. Jetzt stand das Thema auf Antrag der CDU im Sportausschuss auf der Tagesordnung. Und dort gab es auch einige Kritik.
Zwei Vertreter des Schwimmvereins SV 13, der das Freibad an der Schützenstraße betreibt, waren vor Ort, um über die diesjährige Saison und die Vorkommnisse im Bad zu berichten. Tenor dabei war, dass es sich nur um einen kleinen Teil der Besucher handele, mit dem es Probleme gebe.
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Über einen QR-Code als Zugangsvoraussetzung im Freibad wird diskutiert
Seitdem die Vorfälle öffentlich geworden waren, sind Stadtverwaltung und Schwimmverein im Austausch, „um die Situation zu verbessern“, so Michael Berger, Leiter des Büros der Bürgermeisterin. Seit August fällt der Bereich nach einer Umstrukturierung im Rathaus in seinen Zuständigkeitsbereich. Kurz nach dem Vorfall im Freibad hatte die Stadt Gladbeck erste Konsequenzen angekündigt. So soll verstärkt auf einen Securitydienst gesetzt werden, Rettungsschwimmer im Umgang mit konfliktbereiten Besuchern geschult werden und auch Streetworker im Bad eingesetzt werden. „Zudem wollen wir während der Grundreinigung im Hallenbad im Sommer die dortigen Bademeister ins Freibad abordnen“, so Michael Berger jetzt zur WAZ.
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Auch an der Zugangssituation müsse gearbeitet werden. Angedacht sei im Moment ein QR-Code als Zugangsvoraussetzung fürs Freibad, der, anders als ein Schülerausweis, nicht einfach weitergegeben werden könne. Denn der Rat der Stadt hatte für die zurückliegenden Sommerferien ein Konzept beschlossen, wonach Jugendliche bis 18 Jahren freien Eintritt erhielten. Für die kommende Saison soll zudem die Altersgrenze für eine entsprechende Aktion herabgesetzt werden.
Ab Montag gelten kürzere Öffnungszeiten im Freibad
Ab Montag, 5. September, schließt das Freibad an der Schützenstraße 120 um 14 Uhr. Das bedeutet, dass um 13 Uhr Kassenschluss ist. Badegäste dürfen noch bis 13.30 Uhr ihre Bahnen ziehen. Um 14 Uhr muss jeder das Freibadgelände verlassen haben. Die jeweiligen Einlasszeiten bleiben unverändert.
Geöffnet bleibt das Freibad voraussichtlich bis zum 1. Oktober. Dann startet mit dem Beginn der Herbstferien der Aufbau der Traglufthalle. Ein Online-Ticket für den Besuch des Freibades ist weiterhin erforderlich.
CDU: Vereinbarte Maßnahmen für die Sicherheit im Freibad sind ein erster Schritt
„Wir haben vereinbart, uns gemeinsam mit dem SV 13 anzusehen, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, oder ob noch weitere entwickelt werden müssen“, sagt Michael Berger. Denn eines stehe fest: „Es sind kleine Gruppen, die dort Stress machen. Das Freibad ist beliebt und kein Angstraum. Damit das aber so bliebt, müssen wir entgegenwirken.“
Für Dieter Rymann, CDU-Fraktionsvorsitzender, sind die Vorschläge der Verwaltung ein erster Schritt. „Ob im Freibad aber unbedingt mit Streetworkern gearbeitet werden muss, weiß ich nicht.“ Streetworker gehörten auf die Straße, in Brennpunkte, nicht aber ins Freibad. Rymann, der das Thema auf die Tagesordnung des Sportausschusses setzen ließ, sieht eher ein personelles Problem, es gebe zu wenige Bademeister. Zum Teil gebe es sogar Abwerbungskämpfe zwischen einzelnen Städten um das Personal.
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Er selbst habe als Schüler und ehemaliges SV 13-Mitglied einst Bademeister im Freibad unterstützt und dabei auch mal „Streithähne auf der Liegewiese auseinander gebracht“. Heute aber sei die Situation wohl anders. „Man muss sehen, ob die vereinbarten Ansätze im kommenden Jahr zielführend sind.“ In der Sitzung des Sportausschusses sei seine Frage an den SV 13 unbeantwortet geblieben, wie viele Zwischenfälle es im Freibad in dieser Saison gegeben habe und wie oft die Bademeister eingreifen mussten. „Ich hatte aus der Bürgerschaft von weiteren Vorfällen gehört“, so Rymann. Er hoffe nur, dass die Lage nicht so ende wie an der Problemimmobilie Steinstraße 72. Dabei werde von der Verwaltung immer wieder erklärt, dass sich die Situation bessere, dabei meldeten sich immer wieder Anwohner, die das Gegenteil berichten. Das Bestreben müsse sein, Betreibern von Freibädern – denn es sei längst kein Gladbecker Problem, sondern in anderen Städten zum Teil viel drastischer – Mittel an die Hand zu geben, um solche Vorfälle wie mit dem Sechsjährigen auszuschließen, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.