Gladbeck. Die Sommerferien nähern sich dem Ende. Schulleiter in Gladbeck freuen sich im neuen Schuljahr über mehr Eigenverantwortung beim Thema Corona.
In wenigen Tagen beginnt wieder der Unterricht – und anders als in der Vergangenheit liegt dann bei den Schulen deutlich mehr Eigenverantwortung, was den Umgang mit Corona betrifft. In den Bildungsstätten in Gladbeck laufen aktuell die Vorbereitungen für den Start am kommenden Mittwoch – und eines finden die Schulleiter dabei besonders gut.
Dass den Schulen nach den von Schulministerin Dorothee Feller vorgestellten Plänen deutlich mehr Verantwortung übertragen wird, kommt gut an. „Das ist ein Vertrauensvorschuss“, findet etwa Verena Wintjes, Direktorin des Riesener-Gymnasiums. Daniel Kroll, Leiter der Werner-von-Siemens-Realschule, lobt ebenso, dass Feller rechtzeitig vor dem Schulbeginn über mögliche Maßnahmen informiert hat. „Es ist ein Vorteil, dass wir jetzt vor Schulbeginn wissen, was auf uns zukommt“, sagt auch Peter Washausen, Rektor der Erich-Fried-Hauptschule.
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CO2-Messgeräte in den Klassenräumen der Erich-Fried-Hauptschule
Er ist am Mittwochvormittag gerade damit beschäftigt, das Corona-Handlungskonzept der neuen Ministerin zu lesen. Darin ist unter anderem festgelegt, dass es auch weiterhin keine Maskenpflicht geben wird. „Viele Kollegen werden sich freiwillig weiterhin mit Masken schützen. Bei den Schülern waren es vor den Ferien noch rund 30 Prozent, die den Schutz weiter getragen haben“, berichtet Washausen. Er geht davon aus, dass die Bereitschaft Richtung Herbst wieder zunehmen wird, wenn sich das Pandemiegeschehen verschärfen könnte. Washausen setzt in seiner Schule zudem weiterhin auf das regelmäßige Lüften. „Wir haben in allen Klassenzimmern CO2-Messgeräte, die uns anzeigen, wann es wieder Zeit zum Lüften wird.“
Am ersten Tag nach den Ferien wird in den Schulen eine freiwillige Test-Aktion angeboten. „Mit Blick auf Reiserückkehrer ist das sinnvoll.“ Das sieht auch Daniel Kroll so, denn: „Wir haben zuletzt immer festgestellt, dass es nach den Ferien mehr positive Fälle gab.“
Schulen bekommen weiterhin Tests
Freiwillige Corona-Tests in der Schule stehen nur noch für denjenigen an, der sich krank fühlt oder engen Kontakt zu einem Infizierten hatte. Jeder Schüler bekommt dafür fünf Tests pro Monat mit nach Hause. Ein Test in der Schule ist nur noch dann vorgesehen, wenn Corona-Symptome im Verlauf des Schultages auftreten und die Lehrkraft ihn anordnet.
Für die Test-Aktion am ersten Schulalltag werden den Schulen ebenso ausreichend Tests zur Verfügung gestellt. Bei einigen Schulen in Gladbeck sind sie bereits angekommen, bei anderen werden sie aber auf jeden Fall vor dem Start kommende Woche noch erwartet.
Am Riesener-Gymnasium bleiben einige Hygienekonzepte bestehen
Verena Wintjes setzt im Riesener-Gymnasium auch weiterhin auf Hygienekonzepte. Das Händewaschen sei in den Klassenzimmern möglich, Desinfektionsmittelspender stünden bereit, auch das Lüften werde beibehalten. Ansonsten: „Wir starten entspannt und mit allen Angeboten in das neue Schuljahr.“
Bei der Maskenpflicht auf Freiwilligkeit zu setzen, hält sie für den richtigen Weg. „In einem Elternbrief haben wir an das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen appelliert, in Innenräumen Masken zu tragen. Je nach Infektionsgeschehen könnte es im Herbst ja auch wieder eine Masken- und Testpflicht geben.“
Corona beherrscht nach wie vor den Schulalltag
Daniel Kroll ist der Ansicht, dass es an der Zeit sei, Corona als eine Erkrankung zu begreifen, die aber nicht alles lahmlegen könne. „Das Schlechteste ist, Menschen Vorgaben zu machen. Am Anfang der Pandemie waren sie sehr wohl nötig. Jetzt haben die meisten aber gelernt, mit dem Virus umzugehen.“
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Auch Peter Washausen ist der Ansicht, dass „sich früher oder später ohnehin jeder mit Corona infizieren wird“. Mit Blick auf das neue Schuljahr – das sein letztes Dienstjahr vor dem Ruhestand sein wird – bedauert er, dass er im Schulalltag noch immer mit den Herausforderungen der Pandemie zu kämpfen hat. „Auf lange Sicht werden wir das Virus nicht mehr los. Wir werden vielmehr Wege finden müssen, sinnvoll damit umzugehen.“