Gladbeck. Explodierende Baupreise belasten auch diese Baustelle: Die Sanierung des auch für Gladbeck zuständigen Kreishauses wird noch teurer als gedacht.
Die Kreisverwaltung Recklinghausen hat jetzt grünes Licht für die Sanierung des Kreishauses in Recklinghausen erhalten. Aber: Der bislang eingeplante Betrag von 101,5 Millionen Euro wird nicht ausreichen. Wegen der aktuell drastisch steigenden Baupreise rechnet der Kreis mit einem weitaus höheren finanziellen Aufwand.
Das 40 Jahre alte Kreishaus wird abschnittsweise von Grund auf saniert
Das 40 Jahre alte Kreishaus wird abschnittsweise von Grund auf umgekrempelt. Brandschutz, Haustechnik, sanitäre Anlagen, Heizung, Dach, Fenster und Fassade – alles wird auf den neuesten Stand gebracht. Es wird zudem einen vom Rest der Verwaltung abgeschotteten, barrierefreien Bürgerbereich geben, in dem Dienstleistungen kompakt angeboten werden. In diesen wird auch die Kantine integriert. In den Kosten noch nicht enthalten ist der Bau eines Parkhauses (geschätzt 6,9 Mio. Euro) und die Einrichtung einer betrieblichen Kinderbetreuung (knapp eine Million Euro). Auch die Ausgaben für die vorübergehende Auslagerung von Mitarbeitern in angemieteten Immobilien sind in der Gesamtsumme nicht berücksichtigt.
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Die Sanierung wird allerdings nicht nur Investitionen verursachen, sondern auch die Betriebskosten senken und das Klima entlasten. Auf 188.000 Euro jährlich taxiert der Kreis die Ersparnis beim Energieverbrauch. Die CO2-Emissionen sollen um mindestens 462 Tonnen im Jahr gesenkt werden, das entspreche dem CO2-Ausstoß von 41 Haushalten.
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In sechsstelliger Größenordnung könnten zudem jährlich Mietausgaben eingespart werden. Der neue Zuschnitt der Büros ermöglicht es dem Kreis, die Zahl der Arbeitsplätze im sanierten Kreishaus auf 979 zu steigern. Das sind 119 oder 14 Prozent mehr als bisher. Das bietet die Chance, Fachdienste, die bislang im Stadtgebiet von Recklinghausen in angemieteten Immobilien untergebracht sind, ins Kreishaus zurückzuholen. Aktuell gibt der Kreis jährlich 430.000 Euro für Mieten aus. Die Kreishaus-Sanierung kann nach Angaben der Verwaltung mit liquiden Mitteln finanziert werden. Eine Kreditaufnahme sei nicht erforderlich.