Gladbeck. Wie viele Stechmücken die Menschen im Kreis Recklinghausen in diesem Sommer piesacken, hängt vom Wetter ab. Ein Experte erklärt den Zusammenhang.

Mit dem Sommer kommen die Mücken – und mancher klagt bereits über eine große Anzahl der Insekten. „Von einer Mückenplage sind wir in diesem Jahr aber weit entfernt. Es sieht nach einem eher durchschnittlichen Mücken-Jahr aus“, stellt Niels Ribbrock von der Biologischen Station im Kreis Recklinghausen klar.

Doch ist es möglich, dass die Menschen im Kreis Recklinghausen den derzeitigen Mücken-Bestand aufgrund der vergangenen Jahre als vergleichsweise hoch empfinden: „Wir sind da verwöhnt durch die letzten Jahre mit sehr wenig Mücken. 2018 bis 2020 gab es aufgrund der starken Trockenheit kaum Stechmücken. Das hat sich 2021 etwas geändert und es ist möglich, dass sich jetzt der Bestand weiter aufbaut“, erläutert Ribbrock.

Kreis Recklinghausen: „Die Hochzeit der Mücken ist von Mai bis August“

Optimale Vermehrungs-Bedingungen bestehen für Mücken bei warmem Wetter und viel Regen. Die Insekten entwickeln sich in stehenden Gewässern wie Pfützen, Tümpeln oder Teichen. „Wir hatten im April eine trockene Phase. Im Mai gab es zwar immer mal wieder Regen, aber das Wasser ist zum großen Teil von den Böden aufgesogen worden“, erinnert sich Ribbrock. So sei derzeit eher zu wenig Wasser da.

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Allerdings kann sich die Situation noch ändern: „Die Hochzeit der Mücken ist von Mai bis August. Der absolute Höhepunkt bei den Stechmücken liegt meistens im Juli. Im September wird es weniger – dann sind die Nächte schon kühler, die Wassertemperatur ist niedriger“, erläutert der Experte. Wenn es vorher also noch feucht und warm wird, haben die Mücken einige Zeit, sich zu vermehren. Der Zyklus einer Fortpflanzung liegt bei optimalen Wetterbedingungen bei nur etwa zwei Wochen.

Wie behandelt man Mückenstiche richtig?

So ist nicht endgültig klar, wie viele Mückenstiche in diesem Sommer drohen. „Mückenstiche sind für die meisten Menschen harmlos. Gefährlich wird es, wenn der Körper Infektionen an der Einstichstelle zeigt. Dann sollte immer ein Arzt aufgesucht werden“, rät Jörg Kock von der AOK. Die Krankenkasse gibt Hinweise im Zusammenhang mit Mückenstichen: Grundsätzlich hilft nach Stichen vor allem Kühlen. Bei starken Symptomen ist ein Antihistaminikum oder eine cortisonhaltige Salbe aus der Apotheke sinnvoll.

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Einen Schutz vor Mückenstichen bildet lange, hautbedeckende Kleidung. Im heimischen Garten sollten Regentonnen abgedeckt und Gießkannen nicht voll stehen gelassen werden – so entzieht man den Mücken ihre Brutmöglichkeit. Hilfreich sind auch Pflanzen wie Tomaten, Lavendel oder Minze – deren Aromen mögen die Stechmücken ebenso wenig wie den Geruch von verbranntem Kaffeepulver.