Gladbeck. Der Geistliche Johannes Buchem prägte 25 Jahre die Gemeinde Heilig Kreuz. Viele Jahre war der gebürtige Duisburger auch Stadtdechant in Gladbeck.

Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten in der katholischen Stadtkirche: Alt-Pfarrer Johannes Buchem, der 25 Jahre lang vor allem die Heilig-Kreuz-Gemeinde prägte. Zwölf Jahre lang war er auch als Stadtdechant in Gladbeck tätig. Nun ist der Geistliche, der zuletzt im Eduard-Michelis-Haus lebte, im Alter von 93 Jahren gestorben.

Pfarrer Buchem hat fast sein gesamtes seelsorgerisches Leben in Gladbeck, vor allem in Butendorf, verbracht, das ihm zur Heimat geworden war und wo er in unterschiedlichen Aufgabenstellungen entscheidende Impulse zur Entwicklung der Heilig-Kreuz-Gemeinde in Butendorf und der katholischen Stadtkirche gab, aber nie den Blick auf die Seelsorge der Menschen verlor. Der geborene Duisburger, der nach dem Krieg Theologie studierte und im noch von Kriegszerstörungen geprägten Münster 1955 zum Priester geweiht worden war, kam nach einer kurzen Tätigkeit als Religionslehrer und mehreren Vikarstationen in den 60er Jahren nach Gladbeck, wo er Berufsschullehrer wurde.

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Ruhrbischof Hengsbach berief Johannes Buchem 1973 zum Pfarrer in Butendorf

Pfarrer Johannes Buchem (r.) 1982 bei der Verabschiedung von Kaplan Gerd Berger in der Butendorfer Heilig-Kreuz-Kirche.
Pfarrer Johannes Buchem (r.) 1982 bei der Verabschiedung von Kaplan Gerd Berger in der Butendorfer Heilig-Kreuz-Kirche. © FFS | Joachim Kleine-BÜning

1973 berief Ruhrbischof Hengsbach Buchem zum vierten Pfarrer der damals selbstständigen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz. In seine Amtszeit fiel die große Sanierung und künstlerische Ausgestaltung des Gotteshauses. Seelsorgerisch glänzte Johannes Buchem stets mit rhetorisch wie inhaltlich ansprechenden Predigten, legte aber auch Grundlagen zur intensiven Gemeindearbeit, von der Heilig Kreuz lange profitierte.

Er förderte die Arbeit mit Familien, unterstützte u. a. die Gründung von Familienkreisen, intensivierte die Arbeit der KfD und sorgte für eine breit angelegte Kinder- und Jugendarbeit. Insbesondere der Messdienerdienst lag dem engagierten Pfarrer am Herzen. Gefördert hat er auch das Miteinander – die „Geselligkeit am Kirchturm“. In Erinnerung ist vielen bis heute die Beteiligung des Musik- und Orgelliebhabers an der hauseigenen Band, die bei Pfarrfesten aufspielte. Gern stieg er beim Gemeindekarneval in die Bütt.

Auf Buchem geht der Kauf des heutigen Stadthauses der katholischen Kirche zurück

Buchem brachte auch in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Stadtdechant in Gladbeck richtungsweisende Entscheidungen auf den Weg – wie etwa den Ankauf des damaligen Landeszentralbankgebäudes und heutigen Stadthauses der katholischen Kirche an der Humboldtstraße, das nicht nur Repräsentanz, sondern seit Gründung der Großpfarrei 2007 auch zur Schaltzentrale der katholischen Stadtkirche wurde.

Ende 1998 ging Buchem in den Ruhestand, blieb der Gemeinde aber nicht nur räumlich (er wohnte zunächst im Schatten des Kirchturms, seit 2015 im Michelis-Haus), sondern lange auch als Pfarrer im besonderen Dienst verbunden. Immer wieder hatte er noch Kontakt nach Butendorf und kam bei besonderen Anlässen auch in seine alte Gemeinde. 2015 feierte der Geistliche in der Heilig-Kreuz-Kirche auch sein Diamantenes Priesterjubiläum. Der Glaube war ihm immer das Wertvollste: Er habe immer Menschen auf Wege zu Gott führen wollen, machte er sich einen Gedanken des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. zu eigen.

Die Trauerfeier für Alt-Pfarrer Buchem findet am Mittwoch, 2. März, um 14 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche statt.