Gladbeck. Gladbecker Ratsherr entschuldigt sich für Fehlinterpretationen seiner Aussagen in türkischer Zeitung. Ausländerbehörde mache „sehr gute Arbeit“.
Der Vorsitzender der türkeinahen Migrantenliste ABI im Integrationsrat der Stadt, Ratsherr Süleyman Kosar, entschuldigt sich bei der Gladbecker Ausländerbehörde. Aufgrund einiger Fehlinterpretationen seiner Aussagen durch die türkische Presse, seien „die Emotionen hochgekocht“. Die regierungsnahe Zeitung „Türkye“ hatte lange Wartezeiten für Termine bei der Gladbecker Ausländerbehörde als „Diskriminierung türkischer Einwohner“ kritisiert.
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„Wenn hier durch die Fehlinterpretation in einer Zeitung ein falsches Bild erzeugt wurde, war das absolut nicht unsere Absicht, dazu entschuldigen wir uns ausdrücklich“, schreibt Kosar in seiner Pressemitteilung. Diese Entschuldigung war auch aus Integrationsrat und Lokalpolitik gefordert worden, wo die unsachgemäße Darstellung „der populistischen Idee von einer rassistischen Benachteiligung“ seitens ABI als Belastung der Integrationsbemühungen in Gladbeck kritisiert wurde.
„Wir wissen, dass unsere Ausländerbehörde sehr gute Arbeit macht“
Mit seinem Schreiben möchte er nun eines klarstellen, unterstreicht Kosar: „Wir wissen, dass unsere Ausländerbehörde einer der besten in NRW ist und sehr gute Arbeit macht.“ Er wisse auch um die Belastungen und zusätzlichen Herausforderungen bei den Mitarbeitenden der Behörde. Es könne aber nicht die Regel sein, „dass ausländische Bürger für einen Termin über 7 Monate warten müssen“. Dies führe zu Frust in der Bevölkerung gegenüber der Ausländerbehörde.
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Der ABI-Chef fordert so, um die Bearbeitung und Terminvergabe in Gladbeck zu beschleunigen, „dass dringend eine Aufstockung der Mitarbeiter/innen bei der Ausländerbehörde und zusätzlich eine attraktive Arbeitsbedingung mit guter Bezahlung“ erfolgen müsse.
Auch Bürgermeisterin stellt sich vor Ausländerbehörde
Bürgermeisterin Bettina Weist bezog am Mittwochnachmittag Stellung zum Thema: „Vier zusätzliche Kräfte hat die Stadtverwaltung in den vergangenen fünf Jahren in der Ausländerbehörde eingestellt. Insgesamt 14 Kollegen und Kolleginnen sind aktuell in der Ausländerbehörde tätig, fünf bearbeiten das Thema Aufenthaltstitel.“ Sie leisteten „hervorragende Arbeit für die ausländischen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“. Es gelte aber auch die Mitverantwortung der Betroffenen, sich frühzeitig um gültige Reisepässe oder Aufenthaltstitel zu kümmern. Bei Notfällen könnten auch Sondertermine vereinbart werden unter 99 24 21 oder Email auslaenderamt@satdt-gladbeck.de, so die Bürgermeisterin.