Gladbeck. Der Hof Schulte-Pelkum, ein Prügel-Video, die Gastroszene, bewegende Schicksale: Was die Nutzer auf der Facebookseite der WAZ Gladbeck fesselte.

Wie sollte es auch anders sein: Natürlich sind es vor allem die Corona-Nachrichten, die auf der Facebookseite der WAZ Gladbeck in den vergangenen zwölf Monaten viel Aufmerksamkeit erregt haben. Doch es gibt auch noch andere Themen, die besonders häufig gelikt, kommentiert und auch geteilt wurden. Wir schauen zurück.

Januar:

Irgendwie hängt auch diese Nachricht mit Corona zusammen: Neubaugebiete sind in Gladbeck stark nachgefragt. Entsprechend viel Beachtung findet auch der Artikel dazu Ende Januar auf Facebook. Klar, im Homeoffice haben viele gemerkt, wie wichtig „schöner Wohnen“ ist. Heftig diskutiert wurde dann noch über die Information, dass die Müllabfuhr coronabedingt schon vor 7 Uhr unterwegs ist. Einige fühlen sich dadurch in der Nachtruhe gestört. Die meisten aber kommentieren so: Die Jungs machen einen guten Job! Was ebenfalls bewegt: Bernhard Söthe verkauft seine Humboldt-Buchhandlung. Und noch etwas zum Ärgern: „Von Maskenpflicht in Wittringen halten die Gladbecker nichts“.

Februar:

Ein tragischer Unfall bewegt die Facebook-Gemeinde Mitte Februar: In Gladbeck wird eine Person von einem Güterzug erfasst. Sneaker kann man ja eigentlich nie genug haben. Die Tatsache, dass ein Gladbecker mit Luxus-Sneakern von Leandro Lopes handelt, findet entsprechend viel Beachtung im sozialen Netzwerk. Parallel nimmt ein waschechter Skandal Fahrt auf: Till Roland, Sohn von Ex-Bürgermeister Ulrich Roland, gerät in Verdacht, sein Haus illegal ausgebaut zu haben. Viel geklickt natürlich auch: Das erste Auftauchen der britischen Corona-Variante in Gladbeck. Tief bewegend ist die Geschichte von Familie Korkut, deren zweijähriger Sohn nach schwerer Krankheit stirbt.

Buchhändler Bernhard Söthe hat die Humboldt-Buchhandlung abgeben. Unter neuer Leitung geht es weiter.
Buchhändler Bernhard Söthe hat die Humboldt-Buchhandlung abgeben. Unter neuer Leitung geht es weiter. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

März:

Das Gladbecker Geiseldrama von 1988 ist in der Stadt schon lange ein Aufregerthema, an das man nicht gern erinnert wird. Und dann diese Nachricht Mitte März: Eine Gedenktafel soll an die Opfer erinnern. Die Pandemie verändert das Bild in der Innenstadt: Einige Ketten geben ihre Läden in Gladbeck auf. Für Aufregung sorgt zudem die Nachricht, dass ein Mann nach der Impfung mit Astrazeneca im Krankenhaus behandelt werden muss. Und: Das Problemhochhaus Steinstraße 72 wird in diesem Jahr noch für viele Schlagzeilen sorgen!

Grubenhelden-Chef Matthias Bohm hat Großes vor mit der aufgegebenen Elisabeth-Kirche in Ellinghorst.
Grubenhelden-Chef Matthias Bohm hat Großes vor mit der aufgegebenen Elisabeth-Kirche in Ellinghorst. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

April:

Im April kommt es zu mehreren brutalen Attacken auf Jugendliche im Skaterpark Butendorf. Darüber wird auf unserer Facebookseite rege diskutiert. Eine positive Nachricht: Die Stadt investiert viel Geld in Freizeitangebote. Vor allem die Pläne für den Sportpark Mottbruch interessieren die Nutzer sehr. Eine traurige Auswirkung der Corona-Pandemie: In Gladbeck gehen immer mehr junge Leute zur Tafel. Und noch einmal Corona: Ende April gibt es auch in Gladbeck eine Ausgangssperre. Wie die erste Nacht verlaufen ist, findet auf der Gladbecker Facebookseite der WAZ viel Beachtung.

Ebenfalls im April wertet die Stadtverwaltung erstmals Listen mit Namen von Corona-Infizierten aus: Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund. Darüber wird heftig diskutiert. Blick nach Ellinghorst: Das Modelabel Grubenhelden hat die aufgegebene Elisabeth-Kirche gekauft und will daraus eine coole Bergbauwelt machen.

Es will einfach keine Ruhe einkehren: Das Problemhochhaus Steinstraße 72 gerät auch 2021 immer wieder in die Schlagzeilen.
Es will einfach keine Ruhe einkehren: Das Problemhochhaus Steinstraße 72 gerät auch 2021 immer wieder in die Schlagzeilen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mai:

Die Freibad-Öffnung ist immer ein sicheres Zeichen dafür, dass der Sommer nicht mehr lange auf sich warten lässt. Entsprechend oft geklickt wird im Mai der Artikel zum Saisonstart im Bad an der B 224. Ein 19-Jähriger, mehrfach vorbestraft, zettelt in Gladbeck eine Massenschlägerei an. Der Artikel stößt auf große Resonanz, weil der Richter nämlich Milde walten lässt. Ein kleiner Lichtblick in der Corona-Krise: Das Shoppen ist nun wieder ohne Termin und Test möglich.

Im März hat es gebrannt im Hochhaus am Busfortshof 18. Zwei Monate später stellt sich die Frage „Brandhochhaus in Gladbeck: Abriss oder Verslumung?“. Dieses Thema enthält ordentlich Diskussionsstoff, auch auf Facebook: „Grüne fordern gendergerechte Sprache in der Stadt“. Und die Vorfreude lässt die Klickzahlen bei diesem Artikel in die Höhe schnellen: „Junge Gründerin eröffnet trotz Pandemie ein Café“. Und noch etwas Kurioses: „Mann verteilt in Gladbeck Briefe mit Bombendrohungen“. Nicht zu vergessen das Video von einer brutalen Prügelei, das einfach alle anschauen wollten.

Ta Thi Thoan eröffnet am Goetheplatz einen Bubble-Tea-Laden.
Ta Thi Thoan eröffnet am Goetheplatz einen Bubble-Tea-Laden. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Juni:

Im Juni gerät die Problemimmobilie an der Steinstraße erneut in die Schlagzeilen. Diesmal ist es ein SEK-Einsatz am Hochhaus, der für Wirbel im Netz sorgt. Viel geklickt wird auch eine Fotomontage, die zeigen soll, wie der A52-Tunnel in Gladbeck einmal aussehen wird.

Bubble Tea scheint sich nach wie vor großer Beliebtheit zu erfreuen. Der Artikel „Schritt in die Selbstständigkeit mit buntem Bubble Tea“ findet auf jeden Fall viel Beachtung. Und dann passiert es wieder: Im Skaterpark werden Jugendliche angegriffen! Und auch das sorgt für Aufregung: Ein Mann weigert sich, eine Maske zu tragen und wird von der Polizei abgeführt. Das Vorgehen der Polizei löst viel Kritik aus. Das ist traurig: Die Feuerwehr findet eine Tote in einer Wohnung.

Der Discounter Action eröffnet im Glückauf-Center. Darauf haben viele Gladbeckerinnen und Gladbecker lange gewartet.
Der Discounter Action eröffnet im Glückauf-Center. Darauf haben viele Gladbeckerinnen und Gladbecker lange gewartet. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Juli:

Im Juli erhält die Gastro-Szene auf der Rentforter Straße eine Außengastronomie-Zone, dafür fallen Parkplätze weg. Das Konzept scheint gut anzukommen – zumindest wird viel darüber diskutiert auf Facebook. Mit Spannung schauen die Gladbecker auf das Neubauvorhaben auf dem Gelände der früheren Schlägel- und Eisen-Siedlung. Dort soll unter anderen ein Haus für die Intensivpflege entstehen. Ach, was haben die Gladbecker auf diesen Tag gewartet: Im Glückauf-Center eröffnet Action! Und schon wieder gerät das Problemhochhaus an der Steinstraße in den Fokus: Ein Mann will sich vom Dach stürzen.

August:

Endlich: Die Hochhausruine Schwechater Straße 38 ist fast komplett verschwunden!
Endlich: Die Hochhausruine Schwechater Straße 38 ist fast komplett verschwunden! © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Viele Kinder träumen davon, später einmal Tierarzt zu werden. Warum der Berufsalltag schnell zur Ernüchterung führen kann, berichtet im August ein Gladbecker Tierarzt – und wirbelt damit viel Staub auf auf Facebook. Süßes geht immer – und interessiert immer: So auch die Eröffnung des Candy-Stores in der Innenstadt. Das erste Schützenfest in Gladbeck nach dem Lockdown wird gleich richtig spannend. Erst nach dem Fotobeweis steht nämlich fest, wer der neue König der Rentforter Schützen ist.

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Das wäre eigentlich vermeidbar gewesen: „Mähdrescher töten in Gladbeck drei Rehkitze“. Sie sorgen immer wieder für Ärger und auch heftige Diskussionen – die Elterntaxis. Und sie sind der Grund für chaotische Zustände an einer Grundschule in Gladbeck. Noch etwas für die Fans des süßen Naschwerks: In Gladbeck eröffnet ein Royal-Donuts-Shop. Und das wird auf Facebook ganz groß gefeiert: Im Glückauf-Center öffnet Action. Endlich, werden viele gedacht haben. Na, endlich ist der passende Stoßseufzer auch für diese Nachricht: Der Abriss der Hochhausruine Schwechater Straße 38 startet – und es hagelt Kommentare auf Facebook!

September:

Zum Ende des Jahres hin bereitet die Gladbecker Tafel Sorgen. Nach zwei Todesfällen im Vorstand heißt es im September, die Zukunft der Tafel sei ungewiss, die Lebensmittelausgabe wird erst einmal eingestellt. Das bewegt auch auf Facebook sehr viele Menschen.

Wer kennt ihn nicht, den alten Hof Schulte-Pelkum, wenig idyllisch gelegen zwischen A 52 und B 224. Jahrzehnte hat die Familie, die dort lebt, sich dagegen gewehrt, dass ihr Hof dem Ausbau der A 52 weichen muss. Nun ist der Kampf verloren, der Hof an die Autobahngesellschaft verkauft. Keine Nachricht bewegt auf der Facebookseite der WAZ Gladbeck so viele Menschen wie diese! Viel diskutiert wird im sozialen Netzwerk aber auch darüber: Gladbeck hat ein Taubenhaus! Noch ein Aufregerthema: Familien an der Josefstraße sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Auf ihrer Straße wird zu schnell gefahren. Ein tolles Erfolg findet viel Beachtung. Die Breakdancer der Tanzschule D-Style nehmen erfolgreich an der EM in Polen teil.

Oktober:

Der alte Hof Schulte-Pelkum wird abgerissen, die neue Autobahn braucht den Platz. Das macht viele Gladbecker sehr traurig. Doch ein Fünkchen Hoffnung bleibt noch.
Der alte Hof Schulte-Pelkum wird abgerissen, die neue Autobahn braucht den Platz. Das macht viele Gladbecker sehr traurig. Doch ein Fünkchen Hoffnung bleibt noch. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

In der Innenstadt tut sich etwas, und das findet im Oktober auch auf Facebook viel Interesse: In der Fußgängerzone soll es schon bald zwei neue Läden geben. Völlig unerwartet kommt dann diese Nachricht: Das St. Barbara-Hospital trennt sich von Chefarzt Oelmann. Und noch einmal macht der Hof Schulte-Pelkum Schlagzeilen. Die Pferde, die dort stehen, verlieren natürlich auch ihr zuhause – aber es gibt auch ein kleines Fünkchen Hoffnung auf eine mögliche Rettung. Schock in der Nacht: In Rentfort-Nord steht die Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Flammen. Wie sich herausstellt, war es Brandstiftung.

November:

Der Umbau ist geschafft! Miriam Khodr eröffnet ihr Donut-Café an der Lambertistraße.
Der Umbau ist geschafft! Miriam Khodr eröffnet ihr Donut-Café an der Lambertistraße. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Tempo 30 auf allen Straßen in Gladbeck? Im November denkt man bei der Verwaltung in Gladbeck über diese Möglichkeit nach, den motorisierten Verkehr zu entschleunigen. Logisch, dass auf Facebook viele Gladbecker dazu etwas zu sagen haben. Ebenfalls viel beachtet: Auf der Horster Straße stößt ein Rettungswagen im Einsatz mit einem Pkw zusammen. Vier Menschen werden verletzt. Ein „anrüchiges“ Thema sorgt ebenfalls für Diskussionsstoff: Es häufen sich die Beschwerden über den Zustand der öffentlichen Toiletten am Rathaus. Weiter geht’s im Glückauf-Center, dort eröffnet Rossmann eine Filiale.

Dezember

Statistiken können spannende Infos liefern. So wie beispielsweise die Pendlerstatistik für Gladbeck, die im Dezember viele auf Facebook interessiert. In Brauck kommt es immer wieder zu Brandstiftungen und zu Diebstählen auf Baustellen. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hilfe.

Schönes gibt es aber zum Jahresende hin ebenfalls zu berichten. Der Besuch der Weihnachtsbäckerei bei Walinski, der gefällt den Nutzern auf Facebook außerordentlich gut. Sehr schön auch: Seit Monaten packen die Mitglieder der Fluthilfe Gladbeck im von der Flutkatastrophe besonders schlimm getroffenen Ahrtal mit an. Nun revanchierte sich ein Winzer aus der Region auf tolle Weise bei den Helfern! Noch etwas Süßes zum Schluss: Das Donut-Café „Zuckertüte“ an der Lambertistraße ist eröffnet.

Mit guten Nachrichten soll das Jahr 2021 auch ausklingen. Deshalb sagen wir an dieser Stelle – auf ein Neues in 2022!

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