Gladbeck. Städte können für ihre Impfaktionen und Impfstellen, wie in Gladbeck, nur noch begrenzt das Biontech-Vakzin bestellen. Das hat Konsequenzen.
Wie das Land in seinem aktuellen Impferlass mitteilt, können Kommunen für ihre mobilen Impfaktionen und stationären Impfstellen, wie es sie auch in Gladbeck gibt, ab sofort nur noch sehr begrenzte Mengen des Impfstoffs von Biontech bestellen. Der Moderna-Impfstoff wird nicht kontingentiert, heißt es weiter. Diese Regelung hat Konsequenzen für einige Bevölkerungsgruppen.
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„Problematisch ist die Knappheit von Biontech vor allem für die Impfung von Personen unter 30 Jahren und schwangere Frauen – für diese hatte sich die Ständige Impfkommission (STIKO) jüngst gegen eine Impfung mit Moderna ausgesprochen“, heißt es zur Erläuterung aus der Kreisverwaltung Recklinghausen. Auch das Land teilt mit, dass für diese das Biontech-Vakzin verwendet werden soll.
Impf-Experte und Landrat üben scharfe Kritik an der Kontingentierung
„Die Bestellmenge für Biontech ist im Erlass mit 170 Vials, also rund 1020 Impfdosen für kommunale Impfangebote angegeben, was schon eine deutliche Begrenzung darstellt. Nun wurden uns in dieser Woche lediglich 70 Vials geliefert, also rund 420 Dosen. Für die nächste Woche haben wir erneut die maximale Zahl an Vials bestellt. Unklar bleibt aber auch da, wie viel wir am Ende wirklich bekommen“, erklärt Patrick Hundt, Kopf des Impfgeschehens beim Kreis Recklinghausen, die konkreten Zahlen. Aufgrund dieser Situation könne es nun dazu kommen, dass Menschen unter 30 Jahren und Schwangere bei den Impfungen abgewiesen werden müssen – selbst in Fällen, in denen diese bei stationären Impfstellen einen Termin vereinbart haben.
„Ich habe kein Verständnis für dieses Vorgehen. Seit Monaten wird kommuniziert, dass es keine Impfstoffknappheit mehr gäbe, dass Impfstoff in Hülle und Fülle vorhanden sei. Und nun wird der einzig empfohlene Impfstoff für eine Personengruppe so kontingentiert, dass wir Impfwillige abweisen müssen? Dafür fehlen mir die Worte“, wird Landrat Bodo Klimpel deutlich. „Ich erwarte von Bund und Land, dass Lösungen gefunden werden und dass nicht wir als Kommunen erneut ausbaden müssen, was auf den höheren Ebenen falsch geplant oder falsch kommuniziert wurde.“
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Die Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen finden aktuell für alle über 30-Jährigen mit dem Impfstoff von Moderna statt, sind also gesichert. Unabhängig von eventuell vorher verimpften Vakzinen sei eine weitere Impfung mit Moderna problemlos möglich. „Rückfragen zu diesem Thema können natürlich im Aufklärungsgespräch mit den Ärzten gestellt werden“, so Patrick Hundt.