Auch in Gladbeck werden die Coronaregeln verschärft. Die neuen Vorgaben betreffen auch die Events im Advent. Einige Menschen im Krankenhaus.
Die strengeren 2G-Regeln greifen aufgrund der immer dramatischer werdenden Corona-Lage ab kommender Woche auch in Gladbeck. Diese Auswirkungen hat die 2G-Regel auf Veranstaltungen wie das Zimtsternfest, Turmblasen oder auch die Weihnachtshütten in der Innenstadt, und so ist derzeit die Lage im Krankenhaus.
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Die Stadtverwaltung wird voraussichtlich am kommenden Dienstag im Verwaltungsvorstand über die geplanten Veranstaltungen in der Weihnachtszeit entscheiden. „Jede einzelne Veranstaltung wird vor dem Hintergrund der neuen Regelungen geprüft, abschließend wird eine Entscheidung getroffen, ob diese unter bestimmten Auflagen stattfinden kann oder abgesagt werden muss“, so Krisenstabsleiterin Linda Wagner. Beim Buden-Dorf etwa seien noch Fragen offen, wie beispielsweise, ob die Kontrollpflicht für 2G für die Betreiber der Stände gilt oder ob die Stadtverwaltung Stichproben machen muss.
Schwierigkeiten, an genügend Impfstoff zu kommen
Für die Impfaktion am Samstag in der Stadthalle erwartet die Stadt Gladbeck nach den nun beschlossenen Einschränkungen für Ungeimpfte noch einmal eine deutlich größere Nachfrage. „Wir gehen davon aus, dass wir vor dem Ende der angesetzten Zeit leergeimpft sein werden“, so Christiane Schmidt, Kommunikationschefin im Rathaus. Nicht jeder, der sich eine Spritze abholen möchte, werde voraussichtlich auch eine bekommen. Auch in der Nachbarstadt Gelsenkirchen hatte es bereits am Mittwoch einen Massenandrang am Impfbus in der Stadtmitte gegeben.
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In Gladbeck stehen am Samstag 400 Impfdosen zur Verfügung. Die Stadtverwaltung habe bereits versucht, weitere Dosen zu ordern, aber: „Es ist im Moment schon wieder sehr schwierig, an Impfstoff zu kommen“, so Schmidt. Auch, wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) nun ins Gespräch gebracht habe, dass eine Auffrischungsimpfung bereits auch nach fünf Monaten möglich sei, halte die Stadt Gladbeck aber auf jeden Fall an der Einhaltung der Sechsmonatsfrist bei der Impfaktion fest. „Die Impfung ist und bleibt der Weg aus dieser Pandemie, deshalb sollten alle ungeimpften Gladbeckerinnen und Gladbecker die Impfangebote annehmen“, betont Bürgermeisterin Bettina Weist.
2G-Kontrolle in Stadthalle, Bücherei und Hallenbad „kein Problem“
Mit den verschärften Regeln geht auch einher, dass künftig am Arbeitsplatz 3G gilt, Arbeitnehmer also genesen oder geimpft sein müssen, oder jeden Tag einen aktuellen Negativ-Test vorlegen müssen. „Das ist eine Privatsache, die erledigt werden muss, um arbeiten gehen zu können. Daher müssen die ungeimpften städtischen Mitarbeiter die Kosten für die Tests selbst tragen“, so Christiane Schmidt. Aktuell hat jeder Bürger und jede Bürgerin Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest pro Woche.
Für Angebote wie Veranstaltungen in der Stadthalle, der VHS, Bücherei, Koki, Museum und Hallenbad gilt ab kommender Woche ebenfalls 2G, die Umsetzung sieht die Stadtverwaltung gelassen. „Bisher haben wir 3G kontrolliert, künftig kontrollieren wir dann eben 3G“, so die Kommunikationschefin.
Vier Corona-Patienten auf der Intensivstation
Die aktuelle Lage auf der Intensivstation im St.-Barbara-Hospital sei für die Beschäftigten in der Pflege und Ärzteschaft „nicht dramatisch zu nennen, aber sie ist durchaus als herausfordernd und angespannt zu bezeichnen“, so Wolfgang Heinberg, Leiter der Unternehmenskommunikation in der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH. Derzeit werden – Kenntnisstand Freitag – elf schwer erkrankte Corona-Patienten im Gladbecker Krankenhaus behandelt und versorgt. Vier der Betroffenen befinden sich auf der Intensivstation, davon werden laut Heinberg drei beatmet.
Impfpflicht im Krankenhaus
Zu den anstehenden neuen Corona-Maßnahmen gehört eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege. Dies setze das Krankenhaus gemäß der gesetzlichen Vorgaben um, so Wolfgang Heinberg.
Der Leiter der Unternehmenskommunikation in der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH: „Bei unseren Mitarbeitenden in der Pflege – und nicht nur dort – wird das Thema Verantwortung großgeschrieben. Die Impfquote der Kolleginnen und Kollegen ist herausragend gut, auch wenn sie nicht bei 100 Prozent liegt.“
In den Klinken im gesamten Kreis Recklinghausen sind aktuell 83 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung. 19 Menschen werden intensivmedizinisch betreut.
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Wolfgang Heinberg berichtet: „Unseren Kolleginnen und Kollegen wird auch in diesen Tagen einiges abverlangt, sie arbeiten phasenweise an der Belastungsgrenze.“ Die Entwicklung der Inzidenzzahlen habe Auswirkungen auf das Maß vorzuhaltender Platzkapazitäten auf der Intensivstation im St.-Barbara-Hospital, „aber es gibt aktuell keinen Intensivbetten-Notstand“. Der Kommunikationschef erklärt: „Betten werden auf der Intensivstation bedarfsgerecht eingerichtet.“