Gladbeck. 437 Gladbecker haben beim Corona-Check der WAZ mitgemacht. Das vermissen sie in der Corona-Pandemie am meisten, so blicken sie in die Zukunft.
Seit über einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie auch in Gladbeck das Leben der Menschen. Im Corona-Check wollte die WAZ daher wissen: Wie erleben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Krise? Wie hat sich Ihr Leben verändert? Was vermissen Sie am meisten, und wie blicken Sie in die Zukunft? Das sind die Ergebnisse.
Insgesamt haben 437 Gladbecker bei der Befragung mitgemacht
Insgesamt haben 437 Menschen bei der Befragung mitgemacht. Eines vorweg: Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen belasten alle Menschen, egal welchen Geschlechts, egal aus welcher Altersgruppe. Ganz deutlich wird: In Zeiten von Abstand halten fehlen den Gladbeckern am meisten ihre Mitmenschen. So geben 80 Prozent der Teilnehmer an, besonders die Treffen mit Freunden und Familienmitgliedern zu vermissen. Besonders in der ersten Welle zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr war Gladbeck stark betroffen, vor allem in Seniorenheimen erkrankten viele Menschen, einige starben. Auch dort konnten viele Menschen ihre Angehörigen nicht mehr sehen, sich mitunter nicht einmal von ihnen verabschieden.
Mit sinkender Inzidenz zeichnet sich ein leichter Hoffnungsschimmer ab
An zweiter Stelle wird bei der Frage danach, was den Gladbeckern besonders fehlt, der Besuch von Restaurants und Cafés genannt. Mit der derzeit deutlich sinkenden Inzidenz ist immerhin in dieser Hinsicht ein Hoffnungsschimmer erkennbar. Denn schon bald könnten Restaurants und Cafés – zumindest im Außenbereich – wieder öffnen und den Menschen so ein Stück der Normalität zurückgeben. Der Andrang dürfte also groß werden. Shoppingtouren hingegen vermissen die wenigsten Befragten.
Um die Zukunft der Innenstadt machen sich dennoch viele Sorgen. Besonders die Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen fürchtet eine Verödung der Innenstadt. Dazu passt: Fast 80 Prozent aller Befragten gibt an, die Händler und Gastronomen vor Ort bewusst zu unterstützen. Die Veränderung der Innenstadt beschäftigt derweil auch Händler und Stadtverwaltung. Die aktuellen Entwicklungen in der City bleiben ein großes Thema. Im Rahmen des Corona-Checks wollen wir auch etwa eine junge Gründerin vorstellen, die mitten in der Pandemie den Schritt in die Selbstständigkeit wagt und einen kleinen Donut-Laden in der Innenstadt eröffnen will.
Das Verhältnis zum Partner hat sich verschlechtert
Auch interessant
Die WAZ Gladbeck beleuchtet in den kommenden Wochen verschiedene weitere Aspekte. So richtet sich der Blick unter anderem auf Frauen, sie fühlen sich in der Pandemie besonders belastet. Auch das zeigen die Ergebnisse des Corona-Checks. Aber auch das Verhältnis zum eigenen Partner hat sich bei den Befragten eher verschlechtert. Wir wollen mit einem Paartherapeuten auf Ursachenforschung gehen.
Mit der Arbeit des Kreises / der Stadt sind die Gladbecker ziemlich unzufrieden. Nur in Gelsenkirchen waren die Menschen in den Städten des Verbreitungsgebiets der WAZ noch unzufriedener. Wir wollen schauen: Woran liegt das? Und was entscheidet eigentlich die Stadt, was der Kreis Recklinghausen?
Das Stimmungsbild, das der Corona-Check vermittelt, zeigt deutlich: Die getroffenen Maßnahmen in Schule und Kita bewerten die Gladbecker ebenfalls schlecht. Das ständige Hin und Her belastet die Familien. Gerade die Altersgruppe 60+, darunter möglicherweise viele Großeltern, hält die Maßnahmen für nicht ausreichend.