Gladbeck. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sollen noch mehr Unterstützung erhalten. Darum wird der Pauluskindergarten das 16. Familienzentrum in Gladbeck.
Heranwachsende Kinder sollen im Gladbecker Süden weitere, verbesserte Fördermöglichkeiten erhalten. Der Ev. Pauluskindergarten im Stadtteil Brauck wird als neues Familienzentrum vorgeschlagen. Die pädagogische Arbeit kann dann mit zusätzlichen Finanzmitteln intensiviert werden, um zur Erhöhung der Bildungs- und Chancengleichheit von benachteiligten Kindern beizutragen.
Die AG „Tagesbetreuung für Kinder“ hat sich in ihrer Sitzung am 15. April 2021 darauf verständigt, den Pauluskindergarten an der Roßheidestraße für das Zertifizierungsverfahren zum 16. Familienzentrum vorzuschlagen. Dabei wurden die besonderen Sozialdaten und eine gleichmäßige örtlichen Verteilung der Familienzentren auf die Stadtteile berücksichtigt. Der Jugendhilfeausschuss befürwortete in seiner Sitzung Ende April einstimmig den Vorschlag.
Zusätzlich 20.000 Euro Förderung des Landes pro Kindergartenjahr
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Die Landesregierung legt bei der Verteilung der neuen Familienzentren einen Sozialindex zugrunde, um gezielte und gesteuerte Angebote für Kinder und Eltern, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben, zu erreichen. Familienzentren sollen dort ausgebaut werden, wo benachteiligte Familien wohnen. Sie werden nach dem § 43 Absatz 1 oder 2 Kinderbildungsgesetz (KiBiz) mit 20.000 Euro pro Kindergartenjahr ab dem Beginn der Zertifizierungsphase gesetzlich gefördert.
Aufgabe der Familienzentren ist es, mit ihrer Arbeit in den gesamten Stadtteil hineinzuwirken. Sie sollen insbesondere benachteiligte Familien erreichen, deren Kinder einen erhöhten Förderbedarf haben. Hiermit leisten Familienzentren einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Bildungs- und Chancengleichheit von Kindern. Die Situation in Brauck stellt sich wie folgt dar: In den Kindertageseinrichtungen in Brauck werden aktuell 465 Kinder betreut. Die Einkommen liegen bei mindestens 50 Prozent der Familien pro Einrichtung unter 17.500 Euro im Jahr. Diese Familien gelten als armutsgefährdet. In drei von fünf Kindertageseinrichtungen liegt zudem der Anteil der Familien, die eine nicht-deutsche Familiensprache sprechen bei über 60 Prozent.
Der Stadtteil hinkt laut Familienbericht hinter allen anderen in Gladbeck zurück
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Auch der Familienbericht der Stadt Gladbeck 2017 gibt weitere deutliche Anhaltspunkte zur Erfordernis eines besonderen Unterstützungsbedarfs im Stadtteil Brauck. Beim Einkommen, Armutsanteil, Anzahl der Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf, Sprachstandfeststellung und Kindergesundheit liegt Brauck hinter allen anderen Stadtteilen in Gladbeck zurück.
Im Kindergartenjahr 2021/22 werden landesweit insgesamt weitere 150 neue Familienzentren vorrangig zur Unterstützung benachteiligter Stadtgebiete gefördert, landesweit beträgt die Zahl der Familienzentren in NRW dann über 3.000. In der für das Kalenderjahr schon angelaufenen Zertifizierungsphase befindet sich in Gladbeck derzeit die Katholische Kita St. Michael an der Goethestraße in der Stadtmitte.