Gladbeck. Gladbecker Privatkunden dürfen wieder in Bau- und Gartenmärkte. Doch nicht alles wird verkauft. Diese Regeln sorgen für Verwirrung.
Seit Montag gelten Corona-Lockerungen für Bau- und Gartenmärkte, Privatkunden haben nun wieder Zutritt zu den Märkten. Ganz geöffnet sind sie aber nicht: Unter anderem Saatgut, Gemüsepflanzen und „Waren des unmittelbaren Zubehörs“, wie es in der Landesverordnung heißt, dürfen verkauft werden.
Andere Artikel müssen Kunden weiter bei den Märkten bestellen und abholen. So oder so kommt die Lockerung aber genau richtig zum ersten Aufblitzen des Frühlings.
Baumärkte: Das dürfen Privatkunden kaufen
Obwohl noch nicht alles beim Alten ist, freuen sich viele Kunden über den Schritt Richtung Normalität und dass im heimischen Garten jetzt der Frühling einkehren kann. Im Gartencenter Schellewald ziehen seit dieser Woche wieder Veilchen, Stiefmütterchen und Primeln die Blicke auf sich. Verderbliche Topfpflanzen zählen zu den Waren, die Privatkunden nun wieder in Bau- und Gartenmärkten einkaufen dürfen.
Vieles, was man für den Start in die Gartensaison braucht, können sich die Kunden wieder im Markt aussuchen und direkt kaufen. „Jetzt können wieder Samen, Blumenzwiebeln und Gemüsepflanzen vor Ort gekauft werden. Schnittblumen und blühende Topfpflanzen konnten in gewissem Umfang vorher schon hier gekauft werden, Dekoartikel und Baumschulwaren müssen Kunden aber weiter telefonisch bestellen und dann abholen“, erklärt Nicole Müller, Gärtnerin und Mitarbeiterin bei Schellewald, die neuen Regeln. Für die Kunden seien diese Regeln allerdings nicht immer gut nachvollziehbar. „Zum Beispiel darf Erde bis 20 Liter im Markt verkauft werden, größere Mengen aber nur auf Bestellung. Töpfe für Zimmerpflanzen sind in Ordnung, für draußen aber nicht“, zählt Müller auf.
Holzland Hegener: Gartenabteilung wieder geöffnet
Auch im Holzland Hegener ist zumindest die Gartenabteilung wieder geöffnet. Als Außenareal vom restlichen Baumarkt separiert, können Kunden ihre Blumen an der frischen Luft aussuchen. Auf einer Einbahnstraße geht es dann an Absperrbändern entlang durch den noch immer geschlossenen Baumarkt bis zur Kasse. „Viele wissen noch gar nicht, dass zumindest die Gartenabteilung wieder offen ist. Heute waren Kunden zum Abholen bestellter Ware da, die total überrascht waren über die Lockerung“, berichtet Simone Bischoff, Assistentin der Geschäftsführung.
Auch hier dürfen Kunden nur Blumen und alles, was unmittelbar damit zu tun hat, einkaufen. Entdeckt man im Baumarkt etwa noch eine Harke, die die Gartenarbeit erleichtern würde, kann man sie nicht einfach mitnehmen, sondern muss eine Bestellung aufgeben.
„Vieles, was ein Bau- und Gartenmarkt anbietet, muss man mal in der Hand gehabt haben. Wir haben zum Beispiel auch Gartenmöbel im Sortiment, auf die man sich auch mal setzen möchte, bevor man sie kauft. Das ist bei einer Bestellung natürlich nicht möglich“, erklärt Nicole Resinek, Abteilungsleiterin des Bau- und Gartenmarktes.
In Corona-Zeiten boomt die Gartenarbeit
Hagebaumarkt öffnet Donnerstag
Der Hagebaumarkt öffnet seine Türen ab Donnerstag, 25. Februar, für Privatkunden. Wie auch in den anderen Märkten dürfen hier nur die erlaubten Artikel der Gartenabteilung gekauft werden. „Im Eingangsbereich bekommen Kunden eine Einkaufsberechtigung, die sie als Privatkunden ausweist und auf der steht, welche Produkte sie im Markt kaufen können“, erklärt Marktleiter Christian Bersuch.Da viele Gewerbetreibende, die im Baumarkt uneingeschränkt einkaufen dürfen, den Markt nutzen, sei eine Absperrung der anderen Areale unpraktisch. Stattdessen arbeite man neben der Einkaufsberechtigung mit Hinweisschildern, erklärt Bersuch.
Wie Müller hoffen auch Bischoff und Resinek, bald wieder das gesamte Sortiment für Privatkunden anbieten zu können. Der Bedarf auf Kundenseite sei da, besonders da der Frühling sich ankündige. Die Kunden, die sich etwa bei Schellewald mit Topfblumen und Co. eindecken, freuen sich trotz der Einschränkungen über den Schritt Richtung Normalität. „Ich kann jetzt wieder die Friedhofsschale bepflanzen. Dass das so lange nicht ging, war für mich schon eine Einschränkung“, findet etwa eine Kundin aus Zweckel.
Bei dem guten Wetter schaut auch Frank Lier nach geeigneten Pflanzen für die Terrasse. „Das Gartenjahr kann jetzt bunt anfangen nach den letzten tristen Wochen. Wenn die Sonne rauskommt, macht die Gartenarbeit noch mehr Spaß“, findet der Hobbygärtner. In Corona-Zeiten sei es noch wichtiger, regelmäßig an die frische Luft zu kommen. Da sei Gartenarbeit genau das richtige, so Lier.