Gladbeck. Mitmach-Aktionen, Live-Schalten und ein Best-of: Gladbecker Karnevalisten verbreiten trotz Corona per Livestream närrische Stimmung.

„Sankt Johannes Helau!“, begrüßten die Sitzungspräsidenten Henning Habeth und Philipp Hemmers am Samstagabend das jecke Publikum. Die traditionelle Sitzung des Karnevalvereins St. Johannes Gladbeck füllt regelmäßig die Stadthalle und begeistert das Publikum, in diesem Jahr fand die Karnevalssitzung aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online statt.

Die Karnevalisten von St. Johannes verzeichneten beim Livestream bis zu 400 zugeschaltete Geräte

Cheerio und Helau!: Die gezeigten Sketche waren ein Best-of aus den vergangenen jecken Jahren von St. Johannes.
Cheerio und Helau!: Die gezeigten Sketche waren ein Best-of aus den vergangenen jecken Jahren von St. Johannes. © Unbekannt | St. Johannes

In einem Livestream zeigten die Aktiven ein Best-of der vergangenen Jahre und spielten neu einstudierte Bühnennummern ein.

Da war die Welt noch in Ordnung: Im vergangenen Februar brachten die Karnevalisten von St. Johannes die Stadthalle zum Beben. Doch auch der Livestream in diesem Jahr kam super an.
Da war die Welt noch in Ordnung: Im vergangenen Februar brachten die Karnevalisten von St. Johannes die Stadthalle zum Beben. Doch auch der Livestream in diesem Jahr kam super an. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Zuschauer – bis zu 400 zugeschaltete Geräte – zeigten sich in den sozialen Netzwerken begeistert, und auch die Organisatoren ziehen ein positives Fazit. Büttenrede, Tanzgarde, Bühnensketche, dazu ein gut gelauntes Publikum: Beim Livestream des Karnevalsvereins St. Johannes blieb kaum einen jecker Wunsch offen, als die etwa 60 Aktiven des Vereins in einem Mix aus Beiträgen der vergangenen Jahre und neuen Auftritten die Corona-Stimmung lockerten.

Die Sitzungspräsidenten Habeth und Hemmers führten in stetig wechselnden Motto-Kostümen der letzten Jahre durch das bunte Programm. Neben den Einspielern, etwa einer neuen Büttenrede des „Trötemann“ Heinz Enxing, Parodien von Johnson, Merkel und Co. oder Tipps für eine gelungene Karnevalsfeier zuhause, unterhielten die Jecken das Publikum mit Live-Schalten und Mitmach-Aktionen. So prämierten sie etwa das beste Kostüm, und Sitzungspräsident Hemmers berichtete beispielhaft live aus dem Partykeller der Familie Berghorn, die sich ebenfalls im Verein engagiert.

Der Elferrat hat sich in den vergangenen Wochen häufig ausgetauscht

Der Online-Karneval soll dabei nicht nur für die Zuschauer vor den Bildschirmen, sondern auch für die Aktiven selbst sein. „Wir wollten den Karneval nicht ganz absagen, auch um so den Kontakt untereinander und zu den verschiedenen Gruppierungen zu halten. Zum Beispiel im Elferrat haben wir uns in den letzten Wochen wieder häufig ausgetauscht. Eine Online-Sitzung auf die Beine zu stellen, schafft noch einmal mehr Zusammengehörigkeitsgefühl“, erklärte Habeth die Beweggründe.

Zudem ist eine bunte Karnevalssitzung sicherlich auch eine gute Ablenkung in einer eher tristen Zeit im Lockdown. So schauten sich in der Spitze rund 400 Nutzer den Livestream an. „Wir sind total überrascht und überwältigt von der Resonanz. Wir gehen davon aus, dass man nicht allein, sondern zu zweit oder zu dritt vor dem Fernseher sitzt. Im Vorfeld hatten wir mit gut 200 zugeschalteten Geräten, also gut 500 Zuschauern wie in der Stadthalle gerechnet“, so Habeth, der wiederholt das Engagement der vielen Ehrenamtlichen lobte.

Es gab viele Kommentare wie feiernde Emojis und „Helau“-Rufe

Karnevalssitzung weiter online

Wer die Karnevalssitzung am Samstag verpasst hat, muss nicht bis 2022 warten, um die Jecken aus St. Johannes in Aktion zu sehen. Bis Aschermittwoch können Interessierte die gestreamte Veranstaltung auf den Vereinskanälen bei Youtube und Facebook nachträglich anschauen.Trotz der positiven Resonanz hoffen Habeth und seine Vereinskollegen, 2022 wieder normal feiern zu können. „Karneval lebt natürlich davon, zusammen vor Ort zu sein und sich persönlich austauschen zu können. Wir hoffen auf das Beste für die nächste Session“, so der Sitzungspräsident.

Dass das diesjährige Online-Format bei den Zuschauern gut angekommen ist, zeigt das virtuelle Feedback, etwa in Form von Kommentaren in den sozialen Medien. Neben vielen „Helau“-Rufen und feiernden Emojis bedankten sich Viele für den Einsatz der Vereinsmitglieder. Andere grüßten in die Runde, sowohl aus den Gladbecker Stadtteilen als auch aus anderen Bundesländern. „Normalerweise stammt ein großer Teil unseres Publikums aus dem Bekanntenkreis der Aktiven. Dass wir jetzt mit unserem Livestream so viele Leute auch von außerhalb erreicht haben, freut uns natürlich. Wir sind mit dem Abend insgesamt sehr zufrieden“, resümierte Habeth.