Gladbeck. Seit Heiligabend registrierte der Hilfsdienst viele Senioren, die bei Einsamkeit Alarm auslösten. Tatsächliche Notfälle gab es 89

Seit Heiligabend lösten Senioren im Ruhrbistum 875 Mal beim Malteser Hausnotruf, den auch Menschen in Gladbeck nutzten, Alarm aus. Insbesondere zwischen dem 28. und 30. Dezember lag die Zahl mit durchschnittlich 91 Meldungen noch einmal deutlich höher als an den anderen Tagen. Der Rettungswagen rückte seit Heiligabend insgesamt 89 Mal aus. In 216 Fällen kümmerte sich ein Malteser vom Hintergrunddienst sowie Nachbarn oder Verwandte um den älteren Menschen.

Bei 472 Auslösungen war keinerlei Hilfe erforderlich. Aber die Malteser telefonierten mit den älteren Menschen. Unter diesen Gesprächen seien dieses Jahr besonders viele soziale Hilferufe gewesen.

"Sehr viele Alarm-Auslösungen sind soziale Rufe"

Mehr als 5600 Senioren sind im Ruhrbistum Kunden des Malteser Hausnotrufs. Sie lösen Alarm aus, wenn ihnen etwas passiert ist. Insbesondere zur Weihnachtszeit drücken jedoch viele Menschen den Notrufknopf, obwohl kein medizinischer Notfall vorliegt. „In zwei von zehn Fällen fährt ein Malteser zur Wohnung und kümmert sich vor Ort um die Menschen, zum Beispiel nach Stürzen, oder wir rufen einen Nachbarn an, der dann nach dem Rechten sieht“, erklärt Thorsten Schildt, Leiter des Malteser Hausnotrufs im Ruhrbistum.

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Der Fachmann meint: „Sehr viele Alarm-Auslösungen sind soziale Rufe oder Fehlalarme, bei denen sich dann im Gespräch mit unseren Mitarbeitern herausstellt, dass die Senioren eigentlich nur mal mit jemanden sprechen wollen. Sie begründen dann, warum sie den roten Knopf gedrückt haben.“ Das sei etwa bei jedem fünften Alarm so. An Weihnachten und um den Jahreswechsel geschehe das besonders häufig. „Die Senioren sagen dann beispielsweise: Ich bin versehentlich an den roten Knopf gekommen. Oder:  Ich bin heute so durcheinander.“

"Die Einsamkeit älterer Menschen ist eines der wichtigen gesellschaftlichen Probleme in Deutschland"

Die Einsamkeit älterer Menschen sei eines der wichtigen gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Die Malteser wollen die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. Alten Menschen bieten sie mit einer Reihe ehrenamtlich getragener Dienste Unterstützung und Begleitung im Alltag an. Zusätzlich schaffen sie Engagement-Möglichkeiten, die zur Vorbeugung von Einsamkeit im Alter beitragen sollen. Denn wer selbst hilft, hat mehr Kontakt und kann gegebenenfalls später leichter selbst Hilfe annehmen.

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