Gladbeck. Der Gladbecker Fahrschulbetreiber Stefan Wulfekotte sieht für Prüflinge und Anfänger Vorteile durch die Neuerungen. Was sich ab 2021 ändert.
Die Fahrschulen gehen ab 2021 gleich zwei Schritte in Richtung Automatisierung. Es stehen Veränderungen für Schüler an. Eine einschneidende Neuerung könnte es Fahranfängern in Gladbeck leichter machen...
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Ab April kommenden Jahres können sie ihre Prüfung im Automatikwagen ablegen und, das ist neu, dürfen später trotzdem Schaltwagen fahren. Die Fahrschüler können auch wählen, mit welchem Getriebe sie ihre Übungsstunden machen wollen. Einzige Bedingung: Zehn Stunden müssen mit dem Schaltwagen absolviert werden.
Gladbeck: Zehn Stunden müssen mit dem Schaltwagen absolviert werden
In diesen Stunden gilt es, dem Fahrlehrer zu zeigen, dass man selbstständig mit dem Schaltgetriebe umgehen kann. Sind diese Stunden erfolgreich absolviert, dürfen angehende Autofahrer danach auf ein Automatikmodell umsteigen. Auch in der praktischen Fahrprüfung muss nicht gezeigt werden, wie es mit dem Schalten aussieht.
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Fahrschulbetreiber Stefan Wulfekotte gönnt es den Schülern: „Das wird eine deutliche Erleichterung, die Schüler können sich dadurch viel besser auf den Verkehr konzentrieren.“ Viele Anfänger fänden es schwierig, ein Gefühl für die Gänge zu bekommen. Problematisch sei vor allem das Runterschalten während des Bremsens. „Mit einem Automatikgetriebe kommt man als Fahranfänger einfach besser vom Fleck, ich würde das jedem empfehlen.“
Klar, das Abwürgen vor der grünen Ampel und der damit verbundene Stress durch andere Fahrer wird sicher kein Schüler vermissen. Tschüss, Schwierigkeiten beim Anfahren am Berg! Aber verlagert sich das Problem dadurch nicht nur nach hinten? Müssen die Fahranfänger dann allein mit Problemen zurechtkommen, wenn sie nach der Automatikprüfung nun doch einen Schaltwagen fahren müssen? Wenn, dann nur übergangsweise, vermutet Wulfekotte. Denn die Autohersteller bieten mehr und mehr Automatikwagen an. Neuere Modelle gebe es bisweilen gar nicht mehr als Schaltvariante.
E-Autos gibt es ausschließlich in der Automatik-Version
Das liege an den neuen Assistenzsystemen, die nur mit Automatikgetriebe funktionieren. E-Autos zum Schalten gebe es ebenfalls nicht. „Ich als Fahrschulbetreiber habe damit auch überhaupt kein Problem. Es macht die Fahrschule leichter für unsere Schüler und damit auch für uns.“
Aufgaben bleiben unverändert
Die Aufgaben in der Prüfung ändern sich nicht. Weiterhin stellt man sich den Fahrersitz samt Lenkrad und Spiegel passend ein, kontrolliert Licht und Reifen.
Danach müssen Prüflinge inner- und außerorts fehlerfrei fahren, wenden, einparken. Zudem ist eine Gefahrenbremsung zu bestehen.
Nicht unbedingt leichter, aber transparenter wird die praktische Prüfung durch eine zweite Neuerung, die direkt ab Januar 2021 in Kraft treten wird. Dann ist Schluss mit handschriftlichen Notizen vom Fahrprüfer. Fehler sowie Aufgaben, die die Prüflinge besonders gut erledigt haben, trägt der Prüfer dann in ein elektronisches Protokoll ein. Dazu wird die Prüfung zehn Minuten länger dauern.
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„Es entscheidet aber immer noch der Prüfer, ob der Schüler bestanden hat, nicht das System“, betont Wulfekotte. Prüflinge bekämen aber eine differenziertere Rückmeldung. So weiß jeder, woran noch gearbeitet werden kann, unabhängig davon, ob die Prüfung bestanden wurde, oder nicht. Das sei zwar gut zu wissen, so Wulfekotte, aber „ist aber für die meisten nicht ganz so wichtig. Entscheidend wird weiterhin bleiben: ‚Bekomme ich den Führerschein oder nicht?‘“.