Gladbeck. Ordnungskräfte verhängen Donnerstag, nach einigen Tagen Schonzeit, Bußgelder in der Fußgängerzone von Gladbeck. Es herrscht Maskenpflicht.
Die Schonzeit ist vorbei. An den ersten Tagen beließen es die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) und des privaten Sicherheitsdienstes, der zur Verstärkung verpflichtet wurde, bei Ermahnungen, wenn sie Menschen ohne Mund-Nasen-Bedeckung in der Fußgängerzone Gladbeck erwischten. Jetzt ist Schluss damit. Maskenmuffel müssen 50 Euro bezahlen.
Die Ordnungskräfte, die am Donnerstag in der Innenstadt unterwegs waren, mussten ihren Block recht häufig zücken – allein in der knappen Stunde, in der die WAZ mit ihnen unterwegs war, verhängten Jörg Friesen und Dennis Wlost acht Bußgelder. Wer seine Maske abgesetzt hatte, um eine Zigarette zu rauchen, etwas im Gehen zu essen oder zu trinken, kam noch einmal mit einer Verwarnung davon.
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Wer raucht, isst oder trinkt, muss sich auf eine Bank setzen
Das wird sich bald auch ändern. „Es war ein heiß diskutiertes Thema bei den regelmäßigen Konferenzen der Ordnungsamtsleiter im Kreis Recklinghausen“, berichtet der Gladbecker Amtsleiter Gregor Wirgs. „Weil die Infektionszahlen in Gladbeck besonders hoch sind, legen wir die Maskenpflicht sehr streng aus und untersagen auch das. Wer innerhalb der festgelegten Zone raucht, isst oder trinkt, muss sich dabei auf eine Bank setzen.“
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Die meisten Maskensünder, die am Donnerstag zur Kasse gebeten wurden, zeigten sich durchaus einsichtig, auch wenn fast jeder versuchte, die Ordnungskräfte doch noch umzustimmen. Häufigste Entschuldigung: „Ich wusste nicht, dass man jetzt auch im Freien eine Maske tragen muss.“ Häufigste Antwort der Ordnungskräfte: „An allen Zugängen zur Fußgängerzone weisen Schilder darauf hin.“
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Sünder mussten ihre Geldbörsen zücken
„Können Sie es nicht bei einer mündlichen Verwarnung belassen?“, fragte ein junger Mann bittend. „Ich wusste wirklich nichts davon, habe mein Auto im Parkhaus des City Centers abgestellt und auf dem Weg hierher kein Schild gesehen.“ Jörg Friesen musste ihn nur ein paar Schritte zurückführen – da hängt das Schild. „Dann habe ich es wohl übersehen“, räumte der Sünder ein und zückte seine Geldbörse.
Ein paar Meter weiter schlenderte der nächste junge Mann „oben ohne“ die Hochstraße entlang. „Komm mir nicht zu nahe, fass mich nicht an“, waren seine ersten Worte, obwohl der Mann vom Sicherheitsdienst mindestens eine Armlänge entfernt von ihm stand. Zwar war dem Ertappten offenbar klar, was er falsch gemacht hatte, ließ er die Maske weiter unter dem Kinn hängen und rauchte weiter. 50 Euro waren fällig. Und er hatte noch Glück: Den zweiten Fünfziger, der fällig gewesen wäre, weil er sein „Kippe“ aufs Pflaster fallen ließ, ersparten ihm die Ordnungskräfte.