Gladbeck. Die Fraktionen ziehen mit 29 Neulingen in den frisch gewählten Rat in Gladbeck ein. Die Frauenquote bleibt mit 23 Prozent bedrückend niedrig.

Der neue Stadtrat in Gladbeck verändert nicht nur sein Gesicht, weil er mit 52 Mitgliedern größer ist als der alte, dem 46 Politiker angehörten. Vor allem werden ihm so viele neue Mitglieder angehören wie selten zuvor. Nur 23 der 52 Ratsleute saßen auch schon in der vorherige Periode in dem Gremium.

In der SPD-Ratsfraktion sind zehn der 19 Ratsmitglieder neu dabei, in der 14-köpfigen CDU-Fraktion gibt es sechs neue Gesichter, bei den Grünen sind fünf der sieben Ratsleute erstmals oder nach einer Pause dabei. Die AfD stellt grundsätzlich fünf Neue. Linke, FDP und BIG zählen je ein neues Mitglied in ihren Reihen.

Bei der Frauenquote besteht deutlich Luft nach oben

Eine von zwei Frauen in der CDU-Fraktion und eine von überhaupt nur zwölf Frauen im Rat: Müzeyyen Dreessen.
Eine von zwei Frauen in der CDU-Fraktion und eine von überhaupt nur zwölf Frauen im Rat: Müzeyyen Dreessen. © FFS | Mengedoht

Noch deutlich Luft nach oben hat insbesondere die Frauenquote des gerade gewählten Rates. Nur zwölf der Ratsleute sind weiblich. Zwar sitzt damit eine Frau mehr in dem Gremium als zum Start des 2014 gewählten Stadtparlaments, als elf Frauen dabei waren. Aber die Frauenquote liegt bei nur 23 Prozent.

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Vor allem die Grünen tragen dazu bei, dass es zumindest diesen Anteil gibt: Sie haben allein vier Frauen in ihrer siebenköpfigen Fraktion. Die SPD wartet immerhin mit sechs Frauen auf, während die CDU nur zwei zu ihrem Fraktionsteam zählt. Das war’s dann auch schon – alle anderen Fraktionen und Einzelmandatsträger sind männlich. Auch die fünfköpfige AfD-Fraktion – nur Männer.

Nur drei Migranten sind im neuen Stadtrat vertreten

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Unter einem anderen Aspekt bildet der Rat ebenso nicht die Stadtgesellschaft ab: In der neuen Zusammensetzung haben nur drei Mitglieder einen Migrationshintergrund. Der alte Rat zählte immerhin fünf Migranten.

Dafür wird es ein deutlich jüngerer Rat werden: Jusos und JU entsenden zusammen neun junge Leute in den Rat. Hinzu kommt AfD-Frontmann Marco Gräber, der auch erst 32 Jahre alt ist. Im alten Rat waren nur zwei Ratsleute jünger als 35 Jahre.

Mehr bisherige Ratsmitglieder kehren nicht ins Stadtparlament zurück

War immer diskussionsfreudig im Rat: Franz Kruse, der nicht mehr zum neuen Rat gehört.
War immer diskussionsfreudig im Rat: Franz Kruse, der nicht mehr zum neuen Rat gehört. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit der Wahl schieden mehr Ehemalige aus, als in der letzten Ratssitzung am 10. September von Bürgermeister Ulrich Roland verabschiedet wurden, da sie nochmal antraten, es aber nicht in den Rat schafften.

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Unter ihnen der langjährige Linke-Politiker Franz Kruse, BIG-Mitbegründer Dieter Plantenberg, aber auch „Pirat“ Thomas Weijers, der Grüne Franz Wegener und Mehmet Metin von der Migranten-Wählergruppe GBL, die es nicht mehr in den Rat schaffte.