Gladbeck. Im Museum Gladbeck wird eine Ausstellung zur lokalen Sportgeschichte auf 2021 verschoben. Einige ausgefallene Termine werden nachgeholt.
Das Coronavirus hat die Sport-Sonderausstellung im Museum der Stadt Gladbeck gestoppt. Die Präsentation sollte eigentlich in diesem Jahr laufen, doch nach derzeitiger Planung geht sie erst im ersten Halbjahr 2021 an den Start. Den Spielplan seines Hauses stellte Museumsleiter Alexander Borchard den Mitgliedern des Kulturausschusses vor.
„Die Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen verhinderten die Arbeiten zur Ermittlung, die Sichtung und Ausleihe von Exponaten und Objekten“, erklärte der Fachmann. Die Vorbereitungen seien nicht möglich gewesen. Schließlich sollen, wie bereits bei früheren Sonder-Schauen, die Gladbecker mitspielen. Sie können Stücke aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung stellen. Oder Augenzeugen berichten über die Geschichte Gladbecker Sportvereine.
Gladbeck: In Wittringen sind Museumsgäste mehr als (Zu-)Schauer
Museumsgäste sind in Wittringen generell mehr als (Zu-)Schauer. Borchard will das Publikum, soweit möglich, „noch weiter in den Mittelpunkt der Arbeit rücken“. Und dieses Vorhaben setzt bereits beim Nachwuchs an. Wegen der Ansteckungsgefahr mussten außer Publikumsmagneten wie dem „Internationalen Museumstag“ unter anderem auch Führungen für Schulklassen und Kindergärten sowie Kulturstrolche- und Kulturrucksack-Termine gestrichen werden.
Dem Virus fiel ebenfalls ein Schulprojekttag „Benimm ist in“ zum Opfer. Dabei wäre das Thema in unterschiedlichen historischen, sozialen und kulturellen Kontexten beleuchtet worden. Ein möglicher Aspekt: Tischmanieren. Der Herr der Hauses: „Vielleicht wird das Projekt verschoben oder umgearbeitet.“ Speziell in der Kommunikation mit Schulen und Kindergärten sei deutlich geworden, „dass ein großes Interesse besteht, abgesagte Termine nachzuholen“.
Als ein bewährtes Mittel zur Zusammenarbeit mit den Jüngsten bezeichnet der frischgebackene Papa den Museumskoffer. Aber auch neue Wege möchte Borchard beschreiten.
Beispielhaft genannt sei ein „Augmented Reality Workshop“. Der Experte erklärt: „Objekte werden fotografiert und sind später in einem Würfel von allen Seiten zu begutachten“ – physische Wirklichkeit wird virtuell umgewandelt. „Dieses Angebot werden wir auf alle Fälle nachholen“, kündigt Borchard an.
Auch wenn es in der Corona-Zwangspause für das Publikum hieß: Wir müssen draußen bleiben. Im Innern des Gebäudes legte das Museumsteam keinesfalls die Hände in den Schoß. Renovierung des Treppenaufgangs, Sammlungspflege, die Neugestaltung der Museumswebside (www.museum-gladbeck.de) und und und. Die Liste der Tätigkeiten hinter den Kulissen ist lang. „Ziemlich weit vorangekommen“ sei das Team bei der digitalen Erfassung und Sortierung der Museumsbibliothek mit mehr als 2500 Titeln.
Ein paar Objekte in der Dauerausstellung sind anderen gewichen. Ein „Neuzugang“, der den gelernten Tischler Borchard sichtlich begeistert: „Aus einer Wohnungsauflösung haben wir Möbel bekommen, darunter Küchenteile. Das Highlight ist ein Kleiderschrank, der in namhaften Katalogen gelistet ist.“