Gladbeck. Eine Gastronomie mit großer Terrasse, ein guter Branchenmix und sogar eine Event-Location: Das sind die Pläne fürs Glückauf-Center in Gladbeck.
Vom Glückauf-Center wird in Gladbeck wohl nicht mehr lange die Rede sein. Klappt es mit den ambitionierten Plänen, dann wird man von dem großen Gebäudekomplex an der Wilhelmstraße schon bald nur noch als einer „Mall“ sprechen. Was ja auch nichts anderes ist als die englische Bezeichnung für ein überdachtes Einkaufszentrum. Gerd Matern von der Berliner Immobilienverwaltung Jurag stellte die Pläne zur Revitalisierung des ehemaligen Glückauf-Centers jetzt im Innenstadtausschuss vor – und führte dabei auch gleich die neue Bezeichnung ein. Was es zu hören gab, kam bei der Politik gut an.
Eigentümer ist die Luxemburger Fondsgesellschaft Mimco Capital
Eigentümer des seit einigen Jahren größtenteils leerstehenden Glückauf-Centers ist die Luxemburger Fondsgesellschaft Mimco Capital, die Jurag eine Tochtergesellschaft, die in Deutschland schon mehrere Einzelhandelsobjekte betreut. Das Center in Gladbeck, so Matern, sei allerdings das erste, bei dem das Unternehmen auch als Projektentwickler agiert.
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Und so sehen die Pläne aus: Das Gebäude soll innen und außen top-modern gestaltet werden. Eröffnet werden soll die neue Mall am unteren Ende der Gladbecker Innenstadt Ende Februar 2021. Die Hoffnung, schon mit dem Weihnachtsgeschäft starten zu können, hat die Corona-Pandemie zerschlagen. Entkernt ist das Gebäude aber bereits. Technik und Interieur sollen komplett erneuert werden. Ein Rest der alten Technik ist im Moment noch geschaltet, um die Bestandsmieter zu versorgen.
Es laufen auch Gespräche mit einem Textildiscounter
„Superstore“ in der neuen Mall soll, das ist ja auch bereits bekannt, ein Rewe-Mark im Erdgeschoss werden. Allerdings wird der Supermarkt nicht, wie der Vorgänger Kaufland, das Untergeschoss mitnutzen. Auf dieser Etage werden stattdessen der Non-Food-Discounter Action und der Drogeriemarkt Rossmann Filialen eröffnen. Action ist ein Unternehmen aus den Niederlanden mit mittlerweile 1500 Filialen in sieben Ländern. Beide Mietverträge, so Matern, sind bereits unter Dach und Fach. In Verhandlung ist man zudem noch mit einem Textildiscounter.
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Deichmann wird nicht zurückkehren ins Glückauf-Center. Stattdessen soll an dieser Stelle ein Gastronomiebetrieb mit einer großer Außenterrasse entstehen. Die soll um die Ecke gehen, also auch noch bis zur Horster Straße reichen. Um Platz zu gewinnen, soll für die Terrasse die Treppe des Centers überbaut werden, so Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. Verhandelt werde aktuell mit einem Systemgastronomiebetreiber. Es gebe aber auch noch einen zweiten Interessenten für die Gastronomie in der neuen Gladbecker Mall.
Eventbereich höchstwahrscheinlich ja – aber kein Kino und auch keine Rollerbahn
Der ein oder andere Gladbecker wird sich noch erinnern: In den 80er Jahren gab’s in dem Center an der Wilhelmstraße sogar eine Rollerbahn und ein Kino.
Neustart Anfang 2021
Das Glückauf-Center ist 1980 gebaut worden. Die letzte Modernisierung fand 2004 statt.
Das Center weist 15.000 Quadratmeter Mietfläche auf, davon rund 10.300 Quadratmeter für Einzelhandel und ein McFit-Fitnessstudio sowie rund 4700 Quadratmeter für Büro- und Praxisnutzung. Zum Center gehört auch ein Parkhaus mit 260 Stellplätzen.
Seit Ende 2017 steht das Gebäude in weiten Teilen leer, nachdem Kaufland und dann Deichmann sowie KiK ausgezogen waren.
Der Neustart soll nun Anfang 2021 erfolgen. Nicht nur das Center, auch die Parkplätze und das Parkhaus sollen komplett modernisiert werden.
Für Cineasten wird die neue Mall aber keine Anlaufstelle werden. Und auch an eine Neueröffnung für das „Rollerland“ denken die neuen Eigentümer nicht. Aber: Eine Event-Option ist durchaus Teil der Pläne für den Neustart des Centers. Das erklärte Gerd Matern auf Nachfrage im Ausschuss. Man werde für die Renovierung des zweiten Obergeschosses genau so viel Geld in die Hand nehmen wie für den unteren Bereich. Und die Knappschaft soll auch auf jeden Fall Mieter bleiben. Auf weitere Details wollte sich Matern aber noch nicht festlegen lassen. Nur so viel verriet er: „Mit der Gastronomie wollen wir alle Altersgruppen erreichen, also auch jüngere Leute. Der Eventbereich wird aber wahrscheinlich mehr Erwachsene ansprechen.“