Gladbeck. Auf dem Wittringer Schlossteich in Gladbeck fahren wieder die Boote der Caritas. Hygieneregeln schrecken die ersten Ausflügler nicht ab.
Lange stand die Saison des Bootsverleihs der Caritas am Wittringer Schlossteich in Gladbeck wegen der Corona-Krise auf der Kippe, nun heißt es pünktlich zum Ferienstart „Leinen los!“ – allerdings unter Hygieneauflagen. Die ersten Besucher kann am Samstag auch das unbeständige Wetter nicht von einer Bootstour abhalten.
Absperrbänder markieren Ein- und Ausgang, Schilder weisen auf das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen hin und Boote werden nach jedem Gebrauch gereinigt: Der Bootsverleih der Caritas hat am Wochenende unter Hygienevorschriften und Abstandsregeln wieder seinen Betrieb aufgenommen. Wegen der Einschränkungen durch das Coronavirus konnten erst jetzt und nicht wie üblich im Mai die Boote zu Wasser gelassen werden.
Dezentraler Arbeitsplatz Bootsverleih
Beim Caritas-Bootsverleih finden Menschen mit Behinderung einen sogenannten dezentralen Arbeitsplatz, fernab der Welt der Werkstätten.
Stück für Stück sollen die Beschäftigten eines „Außenarbeitsplatzes“ an eine Situation herangeführt werden, die dem allgemeinen Arbeitsmarkt mehr ähnelt als die „geschlossene“ Welt einer Werkstatt, erklärte die Caritas.
Die Zahl der Besucher beim Bootsverleih in Wittringen ist tagesabhängig
Die Mitarbeiter der Caritas, die die Boote verleihen, achten dabei genau auf die Einhaltung der neuen Vorschriften. „Vielleicht schreckt die Lage auch vereinzelt Leute ab, die dann lieber etwas anderes unternehmen. Aber ich würde heute davon ausgehen, dass wegen des unbeständigen Wetters weniger Gäste da sind. Wenn es regnen könnte, wollen sich die wenigsten in ein Boot setzen. Wie viele Gäste wir haben, ist sehr tagesabhängig“, erklärt sich Mitarbeiter Norbert am Samstagnachmittag den bis dahin geringen Besucherandrang.
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Er und seine zwei Kollegen können dann aber doch das ein oder andere Boot auf den Schlossteich in Wittringen schicken: „Wir haben vom Ufer aus gesehen, dass jemand mit einem Boot auf dem Wasser war und haben uns spontan für die Bootstour entschieden“, so Ghassan, der sich schon öfter mit seiner Familie oder Freunden ein Boot bei der Caritas gemietet hat. Auch der Regen, der die Tretbootfahrer auf dem See überrascht, kann ihrer Unternehmungslust nichts anhaben.
Dass Kontaktdaten angegeben werden müssen gehört für viele schon zur Normalität
Nicht nur Stammgäste kommen zur Saisoneröffnung, sondern auch Bootsverleih-Neulinge wagen sich aufs Wasser: „Wir hatten schon seit geraumer Zeit vor, hier mal auf den See zu fahren. Gestern habe ich dann gelesen, dass der Bootsverleih jetzt wieder geöffnet ist“, sagt Enes, der mit seinem Sohn Mustafa ein Ruderboot mietet. Dass sie hier ihre Kontaktdaten zur Rückverfolgung angeben müssen, wundert ihn nicht: „Das ist mittlerweile schon fast selbstverständlich. Man macht es inzwischen so häufig, zum Beispiel wenn man mal Essen geht“, so der Vater.
Nach einer gründlichen Handdesinfektion geht es dann für das Eltern-Kind-Gespann in eines der Boote. Mussten an Land und beim Einstieg noch alle Beteiligten eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, können die Ruderer während der Fahrt auf dem See den Mundschutz abnehmen. Für die Sommerferien erhoffen sich die Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten viele Gäste.
>>> Ausflügler können sich donnerstags bis sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr Boote an der Anlegestelle ausleihen. Nach den Sommerferien stehen die Boote jeweils Samstag und Sonntag zu genannten Öffnungszeiten bereit. Kinder unter 15 Jahren müssen dabei in Begleitung eines Erwachsenen sein. Für vier Euro verleiht die Caritas Ruderboote, für fünf Euro Tretboote für jeweils 30 Minuten.