Gladbeck. Das schöne Wetter am Wochenende lockte die Gladbecker ins Freie. Besonders Familien freuen sich über die erneute Lockerung der Corona-Regeln.
Sonne satt am Pfingstwochenende, da kamen die erneuten Corona-Lockerungen gerade recht. Bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten dürfen sich wieder in der Öffentlichkeit treffen. Viele Gladbecker und Stadtnachbarn nutzten diese Lockerung und das sommerliche Wetter aus und trafen sich zum Beispiel in Wittringen oder im Nordpark.
In Wittringen sind viele Fahrradfahrer unterwegs
Die zurückgewonnenen Freiheiten freuen dabei nicht nur Gastronomen und Sportler, sondern auch Großeltern und befreundete Familien.
Die Fahrradtour bleibt ein Klassiker, wenn es um Feiertags-Aktivitäten geht, und so passierten auch viele Radler die Wittringer Waldwege am Pfingstmontag. „Es ist ungewohnt, sich wieder mit mehreren Leuten zu treffen. Vor allem aber ist es schön, mal wieder richtig rauszukommen“, erzählt Sabrina Herbst, die mit ihrer und einer befreundeten Familie eine Radtour macht und einen Zwischenstopp am Spielplatz einlegt.
Die Kinder der beiden Familien aus Bottrop toben sich am Klettergerüst aus. Das freut besonders Daniela Griebner: „Unsere Tochter ist ein Einzelkind, es ist gut, dass sie jetzt wieder Gleichaltrige treffen kann und nicht nur von Erwachsenen umgeben ist.“ Viele Radfahrer und Spaziergänger machen Halt am Wasserschloss und stärken sich etwa mit einem Eis vom Kiosk.
Schlange stehen, das haben die Gladbecker in der Corona-Krise verinnerlicht
Schlange stehen, das haben die Gladbecker verinnerlicht. Es funktioniert auch hier mit Abstand und zum Teil mit Maske. Kiosk-Betreiber und gleichzeitig Wirt des Restaurants im Schloss, Goran Koscevic, freut sich über die vielen Besucher. „Bei so schönem Wetter kommen wieder mehr Menschen, auch ins Restaurant. Da können wir momentan weniger Tische anbieten und vor allem keine Gesellschaften empfangen. Alles in allem sind wir aber froh, dass jetzt besonders draußen der Platz genutzt werden kann“, erklärt Koscevic.
Unter den Gästen im Schlosshof ist auch Familie Kramer aus dem Sauerland. Drei Monate durfte Sohn Elias die Großeltern nicht sehen, jetzt gibt es eine kleine Familienzusammenführung. „Das fühlt sich so gut an. Der persönliche Kontakt und die körperliche Nähe haben schon gefehlt“, beschreibt Elias‘ Oma Elisabeth Janowak. Zum ersten Mal seit Beginn der Beschränkungen sehen sie und ihr Mann, die aus Essen häufiger in Wittringen vorbeischauen, die Familie wieder. „Besonders unser Sohn hat die Großeltern sehr vermisst“, ergänzt Paulina Kramer.
Beim TCHW in Wittringen kommt das Vereinsleben wieder in Schwung
Gegenüber dem Schloss, auf den Tennisplätzen des TCHW, werden seit Mitte Mai wieder die Bälle geschlagen, langsam kommt auch das Vereinsleben samt Club-Gastronomie in Schwung. „Wir haben viele Auflagen und ständig gibt es Neuerungen, seit heute dürfen wir zum Beispiel wieder Umkleiden nutzen“, erklärt Vereinsvorsitzende Maria Jek. Vieles sei nun umständlicher, insgesamt sei man aber froh, wieder spielen und sich nach dem Spiel auch auf der Terrasse zusammensetzen zu können. An einigen Stellen müsse man eben kreativ werden und Rituale ändern: Statt dem Handschlag vor und nach dem Spiel klatschen sich die Spieler nun mit dem Schläger ab.
Im Nordpark trainieren die Volleyballer vom TV Gladbeck
Im Nordpark fliegen statt Tennis- Volleybälle: Der TV Gladbeck nutzt die Beachvolleyball-Anlage als alternative Trainingsstätte, bis die Sporthallen wieder öffnen.
Abstandsgebot gilt weiterhin
Frank Plenker war am Montag auf seiner Streife mit den Gladbeckern zufrieden. „Es ist ja normal, dass an solchen Tagen viele Leute rausgehen, das bietet sich einfach an. Bisher halten sich auch alle an die neuen Regeln“, berichtete der Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdiensts.
Dennoch sollten die Gladbecker nicht sorglos handeln: „Auch wenn man sich mit zehn Leuten trifft, sollte ein gewisser Abstand gehalten werden. Das Abstandsgebot gilt weiter“, erklärte Plenker.
Am Nachmittag trainiert dort die U16-Mannschaft, allerdings unter strengen Regeln. „Abstand halten und Maske aufsetzen“, heißt es, bevor die Mädchen und ihre Trainer die Anlage betreten dürfen. „Zum Spiel dürfen sie die Masken absetzen, wir Übungsleiter tragen sie die ganze Zeit“, erklärt Co-Trainer Maximilian Sypitzki. Bei ihm überwiegt – trotz bürokratischem Mehraufwand und Einschränkungen des Spiels – die Freude, nach langer Pause wieder zu trainieren. „Als fast kontaktfreier Sport haben wir da noch Glück und können bis auf wenige Aktionen und Übungen wie gewohnt trainieren“, fasst Sypitzki zusammen.