Gladbeck. Bürgermeister Roland bedauert in einem Brief an die Partnerstädte, dass die Pandemie derzeit die Kontakte beschränkt. Antwort kommt aus Marcq.

Das Corona-Virus stellt auch an die Städtepartnerschaften Anforderungen. Bürgermeister Ulrich Roland hat in einem Brief an die Spitzen der Partnerstädte bedauert, dass es dieses Jahr wohl kaum zu gegenseitigen Besuchen kommen wird. „Das wäre angesichts der Corona-Pandemie unverantwortlich“, so Roland wörtlich.

Mit der Absage des Appeltatenfestes sei auch eine Besuchsabsage in die Partnerstädte verbunden. „Dies ist uns besonders schwer gefallen“, so der Bürgermeister. Aus gleichem Grund sei leider auch kein Besuch einer Gladbecker Delegation bei den Partnern möglich. „Wir hoffen aber sehr, dass sich unser aller Leben 2021 wieder soweit normalisiert hat, dass ein Austausch dann wieder möglich ist.“ Jetzt gehe „unser aller Gesundheit vor!“, so der Bürgermeister in seinem Brief. Traditionell feiern die Delegationen aus Alanya/Türkei, Enfield/England, Marcq-enBaroeul/Frankreich, Schwechat/Österreich, Wandlitz/Brandenburg und Wodzislaw/Polen gemeinsam mit Gladbeck das Appeltatenfest und pflegen dann auch die jahrzehntelange Freundschaft.

Roland: Kontakte zu den Partnern sind ganz im Sinne des europäischen Gedankens

Bernard Gérard, Bürgermeister der französischen Partnerstadt marcq-en-Baroeul, schrieb anlässlich des Europatages an Bürgermeister Roland.
Bernard Gérard, Bürgermeister der französischen Partnerstadt marcq-en-Baroeul, schrieb anlässlich des Europatages an Bürgermeister Roland. © WA

Roland: „Ganz im Sinn des europäischen Gedankens treffen wir uns bei den jeweiligen Stadtfesten, um für Frieden und Solidarität zwischen den Nationen zu werben. Aber es wäre unverantwortlich, in diesen Zeiten in die Partnerstädte zu reisen.“ Dies bedeute natürlich nicht, dass der Kontakt abreißt. Im Gegenteil: Wahre Freundschaft beweise sich gerade in Krisenzeiten, so der Bürgermeister.

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Roland betont, dass sich die Bürgermeister der Partnerstädte über den Stand der Pandemie in ihren Städten austauschen und über Erfahrungen und getroffene Maßnahmen informieren. „Aber natürlich werden auch zwischen den Bürgern weiter Freundschaften gepflegt – dank moderner Technik ist dies auch in Zeiten von Kontaktverboten und Reisebeschränkungen möglich.“

Marcqs Bürgermeister Gérard: „Unsere Zusammenarbeit ist wichtiger denn je!“

Bürgermeister Bernard Gérard aus Marcq-en-Baroeul schrieb anlässlich des Europatages an Roland: „Am 9. Mai, dem Europatag, möchte ich Sie daran erinnern, wie wichtig unsere Freundschaft, die seit 56 Jahren so stark ist, für mich ist. Heute erleben wir eine beispiellose Gesundheitskrise, die die Welt und unsere beiden Nationen betrifft. Unsere Zusammenarbeit ist wichtiger denn je.“ Und wörtlich: „Es ist Marcq-en-Baroeul eine echte Ehre, die Partnerstadt der Stadt Gladbeck zu sein.“

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Gérard und Roland zeigen sich überzeugt, dass „wir den europäischen Zusammenhalt mehr denn ja brauchen“. In Krisen wie dieser zeige sich, wie bedeutsam das Bekenntnis zu Europa und zu den Städtepartnern ist. Sobald diese Krise überwunden sei, werde das Miteinander wieder gepflegt, werden die Städtefreundschaften von Mensch zu Mensch, ganz im Sinne eines vereinten Europas, wieder gelebt.