Die Zahl der Menschen, die in Gladbeck an oder mit Covid-19 gestorben sind, ist vergleichsweise hoch. Eine Analyse ist da längst überfällig.
Beinahe täglich steigt die Zahl der Menschen, die in Gladbeck am oder mit dem Coronavirus sterben. Die meisten gehören zur Risikogruppe, eine ganze Reihe der Verstorbenen lebte in Seniorenzentren. Auch im Vergleich mit Nachbarstädten ist die Zahl der Opfer erschreckend hoch. Es muss die Frage gestellt werden, warum das so ist. Denn: Nicht nur in Gladbeck gibt es Seniorenzentren, in denen die Menschen dicht auf dicht leben, nicht nur in Gladbeck gibt es Menschen, die zu Risikogruppen zählen. Die Zahl der Verstorbenen ist sowohl in den anderen Kreisstädten als auch in den umliegenden Städten wie Bottrop oder Gelsenkirchen in Relation zur Einwohnerzahl jedoch längst nicht so hoch wie hier.
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Die Situation in den betroffenen Heimen muss daher genau unter die Lupe genommen werden. Warum konnte sich das Virus dort so ausbreiten? Das Kreisgesundheitsamt gibt nur sehr wenige Informationen preis. Einzig Alter und Geschlecht des Verstorbenen werden genannt. Begründet wird dies mit dem Datenschutz. Das sieht in umliegenden Städten oftmals anders aus. So veröffentlicht die Stadt Essen etwa täglich auch die Zahl der Menschen, die auf das Coronavirus getestet werden und wie viele sich in häuslicher Quarantäne befinden. All diese Hintergründe werden für Gladbeck nicht öffentlich gemacht. Das lässt Raum für Spekulationen. Eine stadtscharfe Analyse, wie sie Bürgermeister Roland erbeten hat und die nächste Woche vom Kreis kommen soll, ist längst überfällig. Denn den Ursachen für die vergleichsweise vielen Todesfälle in Gladbeck im Zusammenhang mit dem Coronavirus muss auf den Grund gegangen werden. Und lückenlos aufgeklärt werden!