Gladbeck. Die Pflegeeinrichtung in Gladbeck ist besonders vom Coronavirus betroffen. Bislang gibt es 17 registrierte Fälle. Ein Wohnbereich ist isoliert.
Das Cura-Seniorenzentrum in Stadtmitte ist besonders vom Corona-Virus betroffen: Seit Karfreitag sind in der Einrichtung an der Hochstraße drei Senioren gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Das bestätigte Melanie Hoffmeister, Sprecherin der Cura-Unternehmensgruppe in Berlin, der WAZ auf Anfrage. Erst am Freitag war der jüngste Todesfall bekannt geworden - der fünfte in Gladbeck seit Ausbruch der Pandemie. Allerdings lägen dem Heim, so die Sprecherin, "keine Informationen zu den genauen Todesursachen vor". Insgesamt ist es in der Einrichtung bislang zu 17 Fällen von Corona-Infizierten gekommen.
Denn zu den drei Todesopfern kommen neun weitere Senioren hinzu, die aktuell mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das bestätigte der WAZ das Kreisgesundheitsamt, das eng mit dem Cura-Seniorenzentrum bei der Bewältigung der Krise zusammen arbeitet. Außerdem seien, so die Cura-Sprecherin, fünf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. In keiner anderen Kreisstadt gebe es einen derartigen Fall, so Kreissprecher Jochem Manz.
Infizierte Mitarbeiter sind in häuslicher Quarantäne
In Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt wurden alle positiv getesteten Bewohner, die aus einem der fünf Wohnbereiche stammen, isoliert, so Hoffmeister. Auch Kontaktpersonen sowie Senioren, die sich kürzlich in einem Krankenhaus aufgehalten haben, befänden sich in der Einrichtung in Quarantäne. Die infizierten Mitarbeiter seien in die häusliche Quarantäne gewechselt.
In den übrigen Wohnbereichen sowie bei allen Mitarbeitern seien, so die Cura-Sprecherin, Tests durchgeführt worden oder würden noch durchgeführt. Aktuell warte man auf die Auswertungen und auf die letzten Testungen. In den vier nicht betroffenen Wohnbereichen finde die Versorgung wie gewohnt statt, "allerdings unter Beachtung strenger Hygiene-Bestimmungen und Einsatz von Schutzausrüstung durch das Personal", betont die Senioreneinrichtung.
Kreis: Pflegerische Versorgung der Bewohner ist gesichert
Die Heimaufsicht des Kreises, die genauso wie das Kreisgesundheitsamt vor Ort ist, bestätigt das, so Manz: "Die pflegerische Versorgung ist gewährleistet." Seit Freitag nehme das Haus auch auf freiwilliger Basis, wie er betont, vorübergehend keine neuen Senioren auf.
Aktuell gebe es weder Engpässe bei Schutzausrüstungen noch bei Pflegekräften, so Cura-Sprecherin Hoffmeister. Auf Personalengpässe aufgrund des Ausfalls der infizierten Mitarbeiter reagiere man flexibel durch Unterstützung aus anderen Einrichtungen der Cura-Unternehmensgruppe. "Sofern es zur Versorgung unserer Bewohner erforderlich ist, nutzen wir die professionelle Unterstützung von Zeitarbeitskräften", betont sie.
Gute Nachrichten aus dem Braucker St.-Altfrid-Haus
Im Cura-Seniorenzentrum wohnen aktuell 75 Bewohnerinnen und Bewohner. 69 Beschäftigte sind in Pflege, Ausbildung, Verwaltung und Betreuung tätig. Zusätzlich arbeiten 24 Mitarbeiter in Reinigung, Technik und Catering.
Gute Nachrichten unterdessen aus dem St.-Altfrid-Haus des Caritasverbandes, wo es vor Ostern zu zwei Corona-Fällen im Wohnbereichs 2 gekommen war: Die Tests aller übrigen 25 Senioren fielen negativ aus. Auch bei den Tests der 25 Pflegekräfte, die in dem Wohnbereich tätig sind, waren bislang 22 negativ. Drei Ergebnisse stehen laut Caritas noch aus. Die zwei betroffenen Senioren befinden sich nach wie vor im Krankenhaus.
>>> Keine Extra-Maskenpflicht in Gladbeck
Die Stadt Gladbeck wird zu weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie keine Maskenpflicht einführen, die allein im Gladbecker Stadtgebiet gelten würde. Der Bürgermeister könne das im Rahmen einer Allgemeinverfügung tun, wie es der OB in Jena für seine Stadt getan hat.
Der Krisenstab der Stadt habe darüber diskutiert und sich dagegen entschieden, so das Rathaus. Die Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften reichten und seien sinnvoll genug. Das Vorgehen entspreche auch den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.