Gladbeck. Die Unternehmen ELE und RWW tun “alles Menschenmögliche“, um die Versorgung trotz Coronavirus zu gewährleisten. So bereiten sie sich vor.
Die Strom-, Gas- und Wasserversorgung ist nach Auskunft der örtlichen Unternehmen "auch in diesen Corona-Zeiten so sicher wie immer". Damit das so bleibt, bereiten sich die Versorger ELE und RWW aber entsprechend und akribisch genau vor.
ELE-Sprecherin Stephanie Genthe: "Wir passen uns ständig den neuen Corona-Lagen an und tun alles Menschenmögliche, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten." Der Stromversorger habe, so Genthe, die Mitarbeiter in den "kritischen Diensten" (also in den entscheidenden Arbeitsbereichen, die nicht unbesetzt bleiben dürfen) in Teams aufgeteilt, die sich nicht sehen und keinen Kontakt untereinander haben sollen. "Durch diese Separierung ist sichergestellt, dass ein Team für ein anderes einspringen kann, falls es zu einer Infizierung kommen sollte." Auch sei genügend Schutzausrüstung vorhanden. Derzeit sei im 550-köpfigen ELE-Team niemand mit dem Corona-Virus infiziert.
ELE bildet Personalreserven für die Netzleitstelle
Einer der wichtigsten Bereiche, so Genthe, sei die Netzleitstelle der ELE an der Karl-Schneider-Straße in Rentfort, wo gerade eine neue Zentrale entsteht. Von dort aus wird für alle drei ELE-Städte (neben Gladbeck sind das Bottrop und Gelsenkirchen) die Stromverteilung geregelt. "Diese Leitstelle muss rund um die Uhr besetzt sein", so die ELE-Sprecherin. Das Personal werde dort dafür in drei Schichten eingesetzt. Aus Sicherheitsgründen habe man die Frühschicht (normal ist sie mit drei Technikern besetzt) um eine Person (auf zwei, wie mittags) verringert, um im Eventualfall Personalreserven zu haben (nachts arbeitet ein Techniker). Außerdem geschehe die Übergabe nicht mehr persönlich, sondern telefonisch.
Ebensolche Regelungen wie beim Strom gelten auch für die Mitarbeiter, die das Gasnetz der ELE-Verteilnetz GmbH betreiben und warten. Auch hier würde alles auf Kontaktvermeidung am Arbeitsplatz ausgerichtet sein. "Vorsicht hat oberste Priorität", um die Gasversorgung stabil zu halten.
RWW stellt die Frischwasserversorgung "auf alle Fälle" sicher
Im übrigen seien so viele ELE-Mitarbeiter wie möglich im Homeoffice. Das Unternehmen habe eine "Arbeitsgruppe Pandemie" eingerichtet, die sich dreimal wöchentlich trifft, "bei Bedarf kann das auch fünfmal sein". Viel werde im Unternehmen per Telefonschalte oder Skype beraten. Ständig halte man Kontakt zu den Krisenstäben im Konzern (Innogy/Eon).
Um die Frischwasserversorgung der Bevölkerung "auf alle Fälle sicher zu stellen", hat auch der Wasserversorger RWW als ein Unternehmen der Daseinsvorsorge seinen Betrieb vorsichtshalber angepasst, so RWW-Sprecher Ramon Steggink. Wichtigste Maßnahme: Der Leitstand am Wasserwerk in Dorsten-Holsterhausen wurde reaktiviert. Steggink: "Daraus ergibt sich ein großer Sicherheitsgewinn, da er wie der Leitstand am Wasserwerk Mülheim beide Wasserwerke steuern kann."
Zuletzt wurden beiden Wasserwerke ausschließlich von Mülheim aus gefahren. Um das Sicherheitspolster weiter zu erhöhen, würden die Wasserwerke abwechselnd zwischen Mülheim und Dorsten geleitet. Steggink: "So gibt es keinen Kontakt zwischen den sich abwechselnden Teams." Im Übrigen würden die fünf Mitarbeiter pro Team im Abstand von zwei Metern arbeiten.
>>> RWW garantiert die hohe Trinkwasserqualität
RWW weist darauf hin, dass das Frischwasser Corona-frei sei. "Die eingesetzten Aufbereitungsverfahren sind in der Lage, Viren, wie beispielsweise das Coronavirus, und Mikroorganismen wirkungsvoll zurückzuhalten", so RWW-Sprecher Ramon Steggink. Das Wasser werde streng kontrolliert und stehe weiterhin "in hoher Qualität rund um die Uhr zur Verfügung".
Das Wasser für Gladbeck stammt aus den Trinkwasserbrunnen in Holsterhausen, das auf Grund der besonderen geologischen Verhältnisse und Herkunft aus größeren Tiefen "extrem gut geschützt" sei. Die natürlichen Filtereigenschaften des Untergrundes und die langen Fließzeiten bewirkten, dass mögliche Vireneinträge "von oben" vollständig eliminiert würden und die Trinkwasserbrunnen nicht erreichen könnten, so Steggink.