Gladbeck. Kunden bleiben zunehmend weg. Volksbank schließt kleine Filialen, Standort Goethestraße bleibt offen. Sparkasse: Keine Stehpult-Beratung mehr.

Die Corona-Krise hält auch die örtlichen Geldinstitute in Atem und zwingt sie zu Anpassungen. Sowohl Stadtsparkasse als auch Volksbank ändern ihren personenbedienten Service. Beide Häuser versichern, dass die Bargeldversorgung über die Geldautomaten - auch an denen außerhalb der Bankgebäude - sichergestellt ist und keine Engpässe zu erwarten sind.

Sowohl bei der Sparkasse als auch bei der Volksbank berät täglich, teils mehrfach, ein Krisenstab, wie mit neuen Situationen und Anforderungen umgegangen wird. Die Institute rechnen mit "einer weiter deutlich abnehmenden Kundenfrequenz", wie es heißt.

Kreyerhoff: Eventuell an Ultimotagen die Publikumszeiten entzerren

Bei der Sparkasse sind, so Vorstandschef Ludger Kreyerhoff, zunächst aber keine Einschränkungen bei den Öffnungszeiten der Hauptstelle und der Filialen geplant. Im Gegenteil: Man überlege, an den Ultimotagen Ende des Monats sogar länger zu öffnen, um den Publikumsverkehr angesichts der Corona-Pandemie zu entzerren, so Kreyerhoff. Allerdings stehen die Berater nicht mehr an den offenen Stehpults.

Die Kundenkontakte finden nun an den Diskretionskassen, die es eigentlich für die Abwicklung größerer Bargeschäfte gibt, hinter Glas statt. Markierungen am Boden sollen für Abstand sorgen. Überlegt werde, in der nächsten Woche womöglich - bei einer sich weiter verschärfenden Lage - den Zugang zu den Kassenhallen zu reglementieren. Kreyerhoff: "Entschieden ist das aber noch nicht."

Stadtsparkasse: Filiale Rosenhügel bleibt geschlossen

Geschlossen bleibt die Filiale am Rosenhügel, auch wenn die dortigen Mitarbeiter in der kommenden Woche wieder arbeiten können. Ihre Tests auf eine mögliche Corona-Infizierung (im Umfeld eines Mitarbeiter war ein Coronavirus-Verdachtsfall aufgetreten) waren negativ ausgefallen. Sie werden nun in anderen Bereichen eingesetzt. Die Flächen der Filiale werde ein Teil des Teams des Kundenservice-Centers nutzen, um die Arbeitsplätze räumlich großzügiger zu trennen. Die Erreichbarkeit der Schließfächer in der Filiale sei so für die Kunden gewährleistet.

Grundsätzlich, so Kreyerhoff, schicke die Sparkasse so viele Mitarbeiter wie möglich ins Homeoffice. Das sei allerdings aus Sicherheitsgründen nur für etwa 20 Prozent der Belegschaft möglich. Der große Rest werde intern in Gruppen aufgeteilt, die versetzt und räumlich getrennt arbeiten, um ein Funktionieren der Sparkasse auch für den Fall zu gewährleisten, dass sich jemand aus einer Gruppe infizieren sollte.

Volksbank-Chef Bottermann: Mitarbeiter und Kunden schützen

Die Volksbank Ruhr Mitte, so Vorstandssprecher Dr. Peter Bottermann, stellt ab kommenden Mittwoch den Betrieb sämtlicher kleiner Filialen ein. Nur die vier größten Filialen in Buer, Gelsenkirchen-Altstadt, Herten und in Gladbeck inklusive der VB-Next bleiben geöffnet. Bottermann: "Oberste Priorität hat die Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter.“ Durch die Reduzierung des Filialbetriebs sollen die gewonnenen Personalkapazitäten genutzt werden, "um in einem möglichen Infektionsfall schnell personelle Engpässe auszugleichen".

Alle SB-Bereiche und alle SB-Filialen bleiben geöffnet und bieten, so Bottermann, den gewohnten Service. Auch die SB-Standorte der Sparkasse bleiben im gewohnten Umfang erhalten, so Kreyerhoff. Beide Institute empfehlen, ihre telefonisch arbeitenden Kundendienstcenter in Anspruch zu nehmen (Sparkasse: Tel. 271-0, Volksbank: Tel.: 0209 385-0).

>>>> Banken: Bargeldlos und digital vorgehen

Um die Ansteckungsgefahr bei Bezahlvorgängen zu minimieren, empfiehlt die Volksbank die Nutzung der Kontaktlos-Funktionen der Girocard, der Kreditkarte oder über die Handy-Bezahlfunktion.

In dieser Ausnahmesituation bitten die Geldinstitute, verstärkt die zur Verfügung stehenden digitalen Kommunikationswege und Services, wie E-Mail, Online-Banking, oder die Dienste der Bank-Apps zu nutzen.