Gladbeck. Der Kardinal-Hengsbach-Platz wurde erst ab 2005 in seiner heutigen Form geschaffen. Er bildet als Kreisel ein schönes Entree für Zweckel.

Er zählt zu Gladbecks jüngsten Plätzen, auch wenn jetzt schon einige Jahre ins Land gezogen sind: der Kardinal-Hengsbach-Platz in Zweckel. Seit 2005 gibt es ihn so, wie er sich heute präsentiert. „Städtebaulich und funktional gelungen“, finden vielen Zweckeler, auch wenn derzeit die Überfahrt über die abzweigende Beethovenstraße wegen der Brückenbauarbeiten nicht möglich ist.

Die Idee zu dem Platz vor der Zweckeler Herz-Jesu-Kirche stammt aus dem Jahr 1996, der damalige Pastor Clemens Bombeck hatte sie entwickelt. Damals bezog sich die Idee jedoch zunächst auf den Kirchplatz vor dem Portal des imposanten Zweckeler Gotteshauses, und der Platz sollte nach Kaplan Bernhard Poether benannt werden. Der einstige Zweckeler Kaplan sollte für seinen selbstlosen und beispielhaften Einsatz für polnisch-stämmige Gläubige während der Nazizeit geehrt werden, weshalb Poether denunziert, verfolgt und ins KZ Dachau verschleppt wurde, wo er 1941 erst 35-jährig verstarb.

Zunächst hieß nur der Kirchplatz nach dem Essener Ruhrbischof

Die Herz-Jesu-Kirche ziert am Ostrand den Kardinal-Hengsbach-Platz.
Die Herz-Jesu-Kirche ziert am Ostrand den Kardinal-Hengsbach-Platz. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Doch nur wenige Wochen zuvor war bereits eine Straße im Baugebiet Bloomshof nach Kaplan Poether benannt worden. So kam man bei der Suche nach einem anderen Namen auf Kardinal Hengsbach, den ersten Ruhrbischof. Bereits im September 1996 wurde das Namensschild im Beisein des damaligen Essener Bischofs Luthe enthüllt. Fortan waren auch alle kirchlichen Gebäude ganz offiziell und postalisch über „Kardinal-Hengsbach-Platz“ zu erreichen, vorneweg die Herz-Jesu-Kirche mit der Nr. 1.

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Ein richtiger, auch städtebaulich akzeptierter Platz entwickelte sich vor der Kirche aber erst ab 2005, als die Sparkasse an der Ecke Feldhauser-/Beethovenstraße mit dem Neubau eines Gebäudes, das auch die Zweckeler Filiale aufnehmen sollte, begann. Sie wählte architektonisch einen Entwurf, der – als Pendant zum Kirchen-Ensemble gegenüber – halbrund daher kommt und letztlich dann den Bereich des dort realisierten Kreisverkehrs zu einem „richtigen Platz“ werden ließ.

Der Platz wurde 2006 zusammen mit der neuen Sparkasse eingeweiht

Schöner Blickfang

Der Kreisel des Kardinal-Hengsbach-Platzes ist vor allem auch im Winter ein Blickfang, wenn er von einem beleuchteten Weihnachtsbaum geschmückt ist.

Eine Aufwertung erlangt der Platz bald auch durch die neue Brücke der Beethovenstraße, die vom Kreisverkehr abzweigt, den Abbau der Behelfsbrücke und einen überarbeiteten Zugang zu den Bahngleisen.

2006 wurden dann Sparkasse und Kreisverkehr – letzter mit etwas Bauchgrimmen wegen gestiegener Kosten – eingeweiht. Und beide bekamen allenthalben Lob. Es war nicht nur eine teils unansehnliche Ecke verschwunden, auch eine unübersichtliche Kreuzung gehörte der Vergangenheit an. Nicht nur Zweckeler fanden schnell Gefallen an dem neuen Platz.

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„Das ist eine prima Einheit, ein wunderbares Ensemble“, loben viele Zweckeler „ihren“ Platz. Angetan sind sie ebenso vom Innern des Kreisels mit seinen Stein-Kompositionen, seinem Grün und seinem Licht. Insgesamt eine städtebauliche Aufwertung des südlichen Zweckels, ein repräsentativer Eingangsbereich für den Ortsteil und ein guter Verkehrsverteiler, findet auch die Stadtverwaltung. Der Name „Kardinal-Hengsbach-Platz“ wurde schließlich ausgeweitet auf den gesamten neuen Platz – und Kaplan Poether wurde mit der Benennung des neuen Gemeindehauses geehrt!